Neue Kooperation privater Krankenversicherer für innovatives Versorgungsmanagement
Im Rahmen der Kooperation verhandeln und vernetzen sich die Privaten Krankenversicherer zunächst mit Arzneimittelherstellern. Im Fokus stehen hierbei die Themen Arzneimittelmanagement und der mögliche Abschluss von Pharmarabattverträgen für definierte Indikationen. Die daraus resultierenden Ersparnisse kommen ebenso den Versicherten wie den Kooperationspartnern zugute, denn auf lange Sicht dienen alle Maßnahmen der Beitragsstabilität. Ein weiteres Ziel der Kooperationspartner ist es, gemeinsam mit Leistungserbringern aus dem ambulanten und stationären Sektor zusammenzuarbeiten. Ebenso suchen die vier Privaten Krankenversicherer das Gespräch mit Unternehmen, die digitale Lösungen anbieten.
Ein weiterer Schwerpunkt soll auf der Entwicklung sektorenübergreifender Versorgungskonzepte liegen, zum Beispiel auf der engeren Verzahnung stationärer, rehabilitativer und ambulanter Bereiche. Durch eine intensivierte Zusammenarbeit mit den Leistungserbringern würden zum Beispiel vermeidbare Wartezeiten der Versicherten bis zum Behandlungsbeginn entfallen. Außerdem könnten die beteiligten Versicherungen mit den Kliniken administrative Prozesse verschlanken und beispielweise direkt abrechnen.
Die ersten Kooperationspartner der Krankenversicherer sind das Pharmaunternehmen Sandoz in Holzkirchen bei München sowie die Medigreif Inselklinik. Weitere Gespräche bzw. Vertragsverhandlungen finden derzeit mit diversen weiteren Pharmaunternehmen und Kliniken statt.
Die Zusammenarbeit der beteiligten Privaten Krankenversicherungen wurde bereits im Rahmen des gemeinsamen Gesundheitsportals "Meine Gesundheit" vorangetrieben. Hier ist es den Unternehmen gelungen, Prozesse der Gesundheitsversorgung zu vereinfachen und einen deutlichen Mehrwert für die Versicherten zu schaffen, die über "Meine Gesundheit" zahlreiche Services wie zum Beispiel die elektronische Patientenakte, einen Online-Termin-Service, papierloses Rechnungsmanagement oder einen Medikamentenmanager nutzen können.
Mit der gemeinsamen Größe soll nach Einschätzung der Kooperationspartner nicht nur die Attraktivität für Partnerschaften am Markt gesteigert, sondern auch die vorhandenen Kompetenzen und Erfahrungen in den Versorgungsprozessen genutzt werden. Das verbessere die Service- und Versorgungsqualität für die Kunden und dämpfe perspektivisch die Leistungsausgaben.