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Neue Versorgungsform baut eine Brücke zwischen ambulanter und stationärer Behandlung

18.11.2021 12:19
Das Projekt „StatAMed“ etabliert ein neues Angebot im bundesdeutschen Versorgungssystem. Das zwischen ambulant und stationär angesiedelte Modell optimiert die medizinische Versorgung und erhöht die Patientensicherheit. Es bietet nach Einschätzung der Projektpartner innovative Perspektiven für Krankenhäuser in ländlichen und strukturschwachen Regionen und entlastet die Notaufnahmen. Vorbild ist die Stadtteilklinik in Hamburg-Billstedt.

Die Notaufnahmen deutscher Kliniken verzeichnen in den letzten Jahren stetig steigende Fallzahlen. Nicht bei allen dieser Patientinnen und Patienten handelt es jedoch um tatsächliche Notfälle: So werden hochbetagte Menschen, die oft an mehreren chronischen Grunderkrankungen leiden, bei akut auftretenden Erkrankungen häufig per Rettungsdienst in die Notaufnahme gebracht, obwohl eine notärztliche Versorgung nicht immer medizinisch erforderlich ist, sondern eine frühzeitig einsetzende sektorenübergreifende und allgemeinmedizinisch orientierte Versorgung mit intensivierter Nachsorge angezeigt gewesen wäre. Das Projekt „StatAMed“ hat es sich zum Ziel gesetzt, eine im deutschen Gesundheitssystem vollkommen neue, interdisziplinäre Versorgungsebene zu etablieren, die eine Brücke zwischen ambulanter Praxis und hochspezialisierter Klinik schlägt.

Eine Verbesserung vor allem für ältere Patientinnen und Patienten

„Insbesondere ältere Patientinnen und Patienten ohne gesicherte häusliche Versorgung und ohne ein stabiles soziales Umfeld benötigen eine niedrigschwellige stationäre Behandlung, die jedoch nicht hochspezialisiert in einem Akutkrankenhaus oder einer Geriatrie erfolgen muss“, erläutert Matthias Mohrmann, Vorstandsmitglied der AOK Rheinland/Hamburg und Konsortialführer von StatAMed. „Mit unserem Projekt legen wir den Fokus neben der medizinischen Behandlung auf die Berücksichtigung der Lebensumstände und beziehen dabei alle an der Versorgung beteiligten Berufsgruppen ein. Dadurch können sogenannte Überdiagnosen, die ohne Nutzen für die Betroffenen sind, und unnötig lange Verweildauern in den Krankenhäusern vermieden werden. Die Patientinnen und Patienten erhalten eine interdisziplinäre und vernetzte Versorgung, die sich an ihren individuellen Bedürfnissen orientiert.“

StatAMed baut auf dem Modell der kurzstationären Versorgung auf, wie es die Stadtteilklinik Hamburg (SKH) bereits erfolgreich umsetzt. Auch hier wird auf der Grundlage einer sektorenübergreifenden Kommunikation zwischen den Behandlungspartnern im strukturschwachen Hamburger Stadtteil Billstedt eine bedarfsorientierte Versorgung der Patientinnen und Patienten sichergestellt. Das Modell bietet zudem Perspektiven für die Versorgung in ländlichen Regionen, die sich vor ähnliche Herausforderungen gestellt sehen: Krankenhäuser lassen sich dort vielfach nicht mehr wirtschaftlich betreiben, sodass neue innovative Versorgungskonzepte benötigt werden. Der im Projekt StatAMed geplante neue sektorenübergreifende Patientenpfad stellt eine Alternative zur ersatzlosen Schließung dar und offeriert den Menschen vor Ort ein bedarfsgerechtes Angebot.

„Wir freuen uns sehr, dass der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss jetzt grünes Licht für die erste Förderstufe gegeben hat“, so Matthias Mohrmann. Dies zeige die bundesweite Strahlkraft des Projekts, das für weitere an dem Modell interessierte Krankenhausträger offen sei.

Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

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