Sie sind hier: Startseite News Ergebnisse des Innovationsfondsprojekts KID-PROTEKT Studie liegen vor
x
Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Ergebnisse des Innovationsfondsprojekts KID-PROTEKT Studie liegen vor

01.12.2021 10:12
Schwangere und Familien mit psychosozialen Belastungen systematisch und verlässlich erkennen, ihren Bedarf klären und das passende Unterstützungsangebot finden - zu diesem Zweck rief unsere Treuhandstiftung SeeYou in Hamburg 2007 das Programm Babylotse an Geburtskliniken ins Leben. Vor 10 Jahren wurde dieser Lotsendienst für Familien auf Frauenarztpraxen und später auch auf Kinder- und Jugendarztpraxen ausgeweitet. Nun zeigen die Ergebnisse des Innovationsfondsprojekts KID-PROTEKT: Werden die Vorsorgeuntersuchungen in den Arztpraxen ergänzt und Lotsendienste integriert, verbessert sich die Versorgung bereits ab der Schwangerschaft signifikant und somit die Entwicklungschancen eines jeden Kindes.

Nach drei Jahren Projektlaufzeit wurde KID-PROTEKT erfolgreich abgeschlossen: Über 9.000 Schwangere und Familien wurden mit dem Projekt erreicht. 24 Praxen aus Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein nahmen an der randomisiert-kontrollierten Studie teil. "Im Fokus der KID-PROTEKT Studie stand die Frage, ob die neue Versorgungsform der aktuellen Regelversorgung überlegen und dabei sowohl umsetzbar als auch übertragbar ist", erläutert PD Dr. Silke Pawils, Leiterin der Forschungsgruppe Prävention im Kindes- und Jugendalter am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und dieser projektbegleitenden Evaluation.

Die wissenschaftliche Begleitung belegt eindrucksvoll, dass belastete Familien von der neuen Unterstützung profitieren, indem sie zuverlässiger an Hilfen weitergeleitet werden als in der Regelversorgung. Den speziell qualifizierten Praxen gelingt es besser, Eltern bei Bedarf Orientierung über Unterstützungsangebote zu geben. Der Anteil der Familien, die mindestens eine Information zu Hilfsangeboten erhalten, ist mehr als drei Mal so hoch wie in der Regelversorgung. Die Praxen kommen damit ihrem gesetzlichen Auftrag zur bedarfsorientierten Information über regionale Angebote für Eltern und Kind signifikant besser nach.

Gleichzeitig wird deutlich, dass für rund ein Drittel der Familien eine reine Information nicht ausreicht und es einer aktiven Vermittlung oder sogar Begleitung in Hilfen bedarf. Diese intensive Form der Überleitung ist derzeit noch nicht Teil der Mutterschafts- bzw. Kinder-Richtlinie des G-BA und kann, wie die Evaluation zeigt, von den Praxen alleine nicht geleistet werden. Die Einbindung einer Fachkraft, die in passende Angebote lotst, kann hier entlasten.

"Die Ergebnisse von KID-PROTEKT zeigen, dass es sinnvoll ist, eine systematisch durchgeführte psychosoziale Anamnese in den Praxen - d. h. im SGB V - zu verankern und parallel dazu einen kommunalen Lotsendienst - ausgehend von der Jugendhilfe - vorzuhalten, der komplexe Fälle zur weitergehenden Begleitung übernimmt", resümiert Dr. Sönke Siefert, Kinderarzt und Geschäftsführer der Stiftung SeeYou.

Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

Gemeinsamer Priorisierungskatalog

« Dezember 2022 »
Dezember
MoDiMiDoFrSaSo
1234
567891011
12131415161718
19202122232425
262728293031