Neue Weichenstellungen für eine moderne Pflege
"Beste Qualität braucht bessere Finanzierung" - so lautet das Generalthema des 37. Deutschen Krankenhaustages, der vom 12. bis 15. November 2014 im Rahmen der weltweit größten Medizinmesse MEDICA in Düsseldorf stattfindet. Die künftigen Herausforderungen für den stationären Sektor spielen beim diesjährigen Kongress eine wichtige Rolle. So spricht in der Eröffnungsveranstaltung die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit (BMG), Annette Widmann-Mauz, über die geplante Krankenhausreform und Qualitätsoffensive. Zusammen mit dem Kongresspräsidenten Prof. Dr. Hans-Fred Weiser, Johann-Magnus von Stackelberg, dem stellv. Vorstandsvorsitzenden des GKV-Spitzenverbandes, sowie DKG-Präsident Alfred Dänzer wird sie über die Perspektiven und Erwartungen des stationären Sektors diskutieren.
Wie die DKG darüber hinaus mitteilt, wird auf dem Krankenhaustag Prof. Dr. Ursula Hübner, Professorin für Krankenhausinformatik an der Hochschule Osnabrück, im Themenblock "Pflege im Krankenhaus der Zukunft" aktuelle Trends im Bereich Telenursing vorstellen. Neben den unterschiedlichen Aspekten der Technologisierung der Pflege stehe auch das Personalmarketing im Mittelpunkt der Diskussionen.
Ob der Magnetkrankenhaus-Ansatz etwa eine wirksame Methode ist, um qualifizierte Mitarbeiter in der Pflege zu gewinnen, wird Franz Wagner, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) hinterfragen.
Neues zur Qualitätsbewertung soll Prof. Dr. Michael Simon von der Hochschule Hannover in seinem Vortrag "Akademisierung der Pflege - auf die Qualität kommt es an" erläutern sowie in der zweiten Session "Qualität und Finanzierung". Den Einsatz von akademischen Pflegekräften in der Praxis wird Peter Asché, Kaufmännischer Direktor des Universitätsklinikums Aachen, bewerten. Im abschließenden Diskussionsblock "Professionalisierung und Weiterentwicklung der Pflege" werden Referenten aus dem Krankenhausbereich, der Ärzteschaft sowie der Pflege den Status quo der Akademisierung analysieren und zukunftsweisende Ansätze präsentieren.
Einen weiteren Schwerpunkt bildet das Thema IT im Krankenhaus in all seinen Facetten. Die technische Entwicklung wird in der Zukunft weiter an Bedeutung zunehmen und zahlreiche Prozess- und Produktinnovationen in den Kliniken hervorbringen. Damit seien hohe Erwartungen verbunden, so die DKG, wie eine Vereinfachung der integrierten fachübergreifenden Versorgung, die Senkung des Verwaltungsaufwands oder eine Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten für die Patienten.
Unter dem Motto "Unternehmenserfolg durch optimalen IT-Einsatz" werden Top-Referenten aus Klinik und Industrie die Chancen und Herausforderungen für Krankenhäuser und Patienten intensiv beleuchten. Themen wie digitale Patientenaufklärung, klinische Apps, IT-Controlling oder webbasierte Kliniknetzwerke stehen dabei im Mittelpunkt der Debatten.
Zunehmend im Zentrum der Diskussionen stehen auch die Überlegungen von "Pay für Performance". Im Ergebnis soll damit ein finanzieller Anreiz zur Erbringung von hochwertiger medizinischer und pflegerischer Leistung gesetzt werden. Ob dieser Ansatz sinnvoll ist, werden in der Veranstaltung "Aktuelle Brennpunkte" DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum und Uwe Deh, geschäftsführender Vorstand des AOK-Bundesverbandes, in einem Streitgespräch erörtern.
Als das Informations- und Diskussionsforum führt der Deutsche Krankenhaustag die verschiedenen im Krankenhaus tätigen Berufsgruppen zusammen. Zahlreiche gesundheitspolitische und praxisorientierte Vorträge beleuchten die aktuellen strukturellen sowie finanziellen Herausforderungen der Branche.
Das ausführliche Kongress-Programm des 37. Deutschen Krankenhaustages steht unter www.deutscher-krankenhaustag.de als PDF-Datei zum Herunterladen bereit.