Informationen über Qualität von Ärzten und Kliniken: AOK relauncht Gesundheitsnavigator
"Unser Ziel ist es, den Nutzerinnen und Nutzern eine leicht zugängliche Orientierung bei der Suche nach einem passenden Arzt oder einer passenden Klinik zu bieten", sagt Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes. "Daher stellen wir exklusive AOK-Informationen zur Qualität der Krankenhaus-Behandlungsergebnisse im neuen Navigator noch stärker als bisher in den Fokus. Sie beruhen auf wissenschaftlichen Auswertungen der anonymisierten Daten unserer 27 Millionen Versicherten", so Litsch.
Zu insgesamt zehn häufig durchgeführten Behandlungen wie Operationen an Hüft- und Kniegelenken oder Blinddarm-Entfernungen stehen Ergebnisse aus dem Verfahren zur "Qualitätssicherung mit Routinedaten" (QSR) des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zur Verfügung. Sie erlauben Patienten vor planbaren Eingriffen einen schnellen Überblick: Mit "Lebensbaum"-Symbolen wird leicht verständlich dargestellt, welche Kliniken in puncto Behandlungsqualität über- oder unterdurchschnittlich abschneiden. Die Informationen im AOK-Gesundheitsnavigator gehen damit über die Informationen aus der gesetzlichen Qualitätssicherung hinaus, die für alle Kliniken verpflichtend sind und ebenfalls im Navigator angezeigt werden.
Der Gesundheitsnavigator informiert die Nutzer unter anderem darüber, wie oft bestimmte Behandlungen in Krankenhäusern durchgeführt werden. Dargestellt wird zudem, welche Kliniken aktuell Mindestmengen-relevante Operationen mit besonders hohen Risiken für die Patienten durchführen dürfen. "Wir machen im Gesundheitsnavigator auch die von den Kliniken gemeldeten Fallzahlen transparent, die Grundlage für die Mindestmengen-Entscheidungen der Krankenkassen waren. Diese Zahlen, die man nur bei der AOK findet, können Patienten und einweisenden Ärzten wichtige Hinweise auf die Routine der operierenden Ärzte geben", so Martin Litsch.
Der Hinweis auf anerkannte Qualitätssiegel und Zertifikate, die Patienten vor planbaren Eingriffen Hinweise auf besondere Spezialisierungen geben können, ergänzt das Angebot der Krankenhaussuche. Sofern ein Krankenhaus beispielsweise in einem Leistungsbereich über ein zertifiziertes Krebszentrum verfügt, wird dieses durch die Anzeige eines Siegels der Deutschen Krebsgesellschaft prominent dargestellt. Zudem wird die Teilnahme am Endoprothesenregister Deutschland kenntlich gemacht, wenn Patientinnen und Patienten eine entsprechende Behandlung suchen.
Auch zu den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten bietet der Gesundheitsnavigator neben Fachgebieten und Spezialisierungen, Öffnungszeiten und Kontaktdaten jetzt zusätzliche Informationen. So macht der Navigator die Teilnahme von Haus- und Fachärzten an Selektivverträgen der AOKs transparent. Die Nutzer bekommen jetzt zudem die Information, ob sich Arztpraxen im AOK-Projekt "QuATRo - Qualität in Arztnetzen - Transparenz mit Routinedaten" besonders für eine bessere Qualität der medizinischen Versorgung engagieren. Auch die Teilnahme an den Disease-Management-Programmen der AOK zur strukturierten und koordinierten Behandlung von chronisch kranken Patienten wird im Portal dargestellt. Die Arztsuche des AOK-Gesundheitsnavigators bietet die Möglichkeit, komfortabel nach Hausärzten, Fachärzten, Zahnärzten und Psychologischen Psychotherapeuten zu suchen und die Ergebnisse nach bestimmten Kriterien wie Sprachkenntnissen oder Barrierefreiheit der Praxis zu filtern.
In einem separaten, Login-geschützten Bereich haben Kliniken und Arztpraxen ab Mitte Dezember die Möglichkeit, Korrekturen ihrer Einträge vorzunehmen und ihre Angaben zu ergänzen. So können Ärztinnen und Ärzte zum Beispiel Bilder ihres Teams oder ihrer Praxis hochladen, zusätzliche Informationen zum Leistungsspektrum ihrer Praxis hinterlegen oder mitteilen, wenn sich Daten geändert haben. Die Login-Bereiche für Leistungserbringer sind über das Gesundheitspartner-Portal der AOK erreichbar.
Der Gesundheitsnavigator, so gibt die AOK an, sei werbefrei und hat keinen kommerziellen Hintergrund, die Nutzung ist kostenlos und für jeden Interessierten möglich. Um ein besonders nutzerfreundliches Angebot zu entwickeln, wurden nach eigenen Angaben Patienten und Versicherte von Anfang an in die Entwicklung eingebunden. Über eine Online-Feedbackfunktion können sie der AOK jetzt auch direkt eine Rückmeldung zum neuen Angebot geben. Die Entwicklung des Gesundheitsnavigators sei zudem von einem Expertenbeirat begleitet worden, um die Neutralität und Unabhängigkeit des Angebots zu gewährleisten, Nutzerinteressen in der Weiterentwicklung adäquat zu berücksichtigen und eine breite Akzeptanz des Angebots zu erreichen. Mitglieder des Beirates seien unter anderem Vertreterinnen und Vertreter von Patienten- und Verbraucherorganisationen, Leistungserbringern und Wissenschaft.