Hilfe für Diabetiker via Telemedizin
„ESYSTA" besteht nach Angaben der AOK aus einem patentierten, mit Insulinen aller Hersteller kompatiblen Insulin-Pen, dem Blutzuckermessgerät und einer Übertragungseinheit. Pen und Blutzuckermessgerät verbinden sich automatisch mit der Sendeeinheit, die die Daten per Mobilfunk im „ESYSTA"-Portal auf einem gesicherten Server erfasst. Der vom Patienten dazu autorisierte Arzt hat damit jederzeit Zugriff auf eine vollständige und unverfälschte Datenbasis, auf deren Grundlage er die Therapie optimieren kann. Die Hoheit über die Daten liegt dabei immer beim Patienten. Er entscheidet, wem er wann Zugriff darauf gewähren will. Über eine App sind diese Daten auch mobil auf Android- oder iOS-Smartphones abrufbar.
„Diabetiker mit stark schwankenden Blutzuckerwerten benötigen ein möglichst lückenloses Monitoring ihrer Daten, damit ihre Therapie immer zeitnah entsprechend angepasst werden kann und dadurch Folgeerkrankungen möglichst vermieden werden. Diesen Versicherten wollen wir mit dem neuen telemedizinischen Versorgungsprogramm ein konkret auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes, qualitätsgesichertes digitales Angebot zur Verfügung stellen, das nicht nur einen hohen medizinischen Nutzwert für sie hat, sondern auch höchsten datenschutzrechtlichen Ansprüchen genügt", erläutert Stefanie Stoff-Ahnis, Mitglied der Geschäftsleitung der AOK Nordost. Emperra ist nach der international führenden Norm für Informationssicherheits-Managementsysteme ISO/IEC 27001 zertifiziert. Zudem setzt das Unternehmen nach eigenen Angaben sowohl einen internen als auch einen externen unabhängigen Datenschutzbeauftragten ein.
„Erstmals wird eine telemedizinische Gesamtlösung im Rahmen der Diabetologie mit nachgewiesenem medizinischen Nutzen von einer Kasse finanziert", so Dr. Christian Krey, Geschäftsführer der Emperra. AOK Nordost und Emperra hatten zunächst gemeinsam in einer Pilotphase den Nutzen des telemedizinischen Ansatzes überprüft. „Eine erste Datenevaluation der AOK Nordost und der Technischen Universität Dresden konnte insbesondere die Senkung der Langzeitblutzuckerwerte (HbA1c) bei einer spezifischen Patientengruppe aufzeigen, ebenso waren geringere Krankenhaus- sowie Notfallbehandlungen wegen Diabetes mellitus zu verzeichnen", ergänzt Dr. Janko Schildt selbst Arzt und ebenfalls Geschäftsführer bei Emperra.
*An dem Vertrag können alle Versicherten der AOK Nordost teilnehmen, die im Disease-Management-Programm (DMP) Diabetes mellitus eingeschrieben sind und die ärztlich bestätigten medizinischen Einschlusskriterien (u.a. HbA1c -Wert > 8,0%) erfüllen.
Bild: AOK Nordost