NRW-weite Initiative der Krankenhäuser gegen multiresistente Keime
Die Hygiene-Initiative der nordrhein-westfälischen Krankenhäuser ist bislang ein voller Erfolg. Wie die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) bei einer Pressekonferenz am Internationalen Tag der Händehygiene mitteilte, nehmen über 350 Krankenhäuser aktiv an der Initiative teil. Die zur Initiative gehörende Wanderausstellung, die bisher in 35 von geplanten über 200 Kliniken Station gemacht hat, werde sehr positiv angenommen. Im Marien Hospital Düsseldorf etwa resümierte Hygienefachkraft Sascha Scholz: „Die Installation ist ein Hingucker für Besucher. Sie ist zugleich Wandzeitung und unaufdringliche Aufforderung, sich die Hände zu desinfizieren. Den Erfolg können wir auch am Verbrauch der Desinfektionsmittel belegen.“
Seit dem Start der landesweiten Hygiene-Initiative vor rund sechs Wochen informieren die Krankenhäuser ihre Patienten und Besucher mit verschiedenen im Haus eingesetzten Materialien über Krankheitserreger, Infektionsschutz und Hygienemaßnahmen. Dafür haben sie unter anderem bislang über 68.000 Broschüren ausgelegt und den Weg zu ihren Desinfektionsmittelspendern mit Wegweisern markiert. In allen fünf Regierungsbezirken NRWs zeigen Kliniken außerdem eine Wanderausstellung, die Krankheitskeime und deren Behandlung mit Antibiotika medizingeschichtlich einordnet. Zur Ausstellung gehört auch ein Selbsttest mit einer UV-Lampe. Dieser Test zeigt, ob die Hände korrekt und vollständig desinfiziert worden sind. Die Website www.keine-keime.de begleitet diese Aktivitäten seit Initiativenbeginn und bündelt Informationen, Hintergründe und Neuigkeiten zu den Themen Krankenhaushygiene, Krankheitserreger, Antibiotikaresistenz und Infektionsschutz.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft unterstützt die breit angelegte Initiative der KGNW als Schirmherrin: „Gesundheit ist ein hohes Gut. Wir müssen deshalb alles tun, um unsere Gesundheit zu erhalten und zu schützen, bevor Erkrankungen eintreten.“ Hygiene sei ein zentraler Bestandteil von ärztlichen und pflegerischen Tätigkeiten. Damit auch die Patientinnen und Patienten ihren Teil dazu beitrügen, die Übertragung von multiresistenten Erregern zu verhindern, sei es wichtig, sie zu informieren und zu sensibilisieren.
Landesgesundheitsministerin Barbara Steffens lobte anlässlich der Pressekonferenz das nachhaltige Engagement der Krankenhäuser: „NRW ist in den Bereichen Krankenhaushygiene und Infektionsschutz bereits beispielgebend. Wir gehörten zu den ersten, die regionale Netzwerke eingerichtet haben, um multiresistente Erreger unter Kontrolle zu halten. Bei der Verbesserung der Krankenhaushygiene und des Infektionsschutzes darf es aber keinen Stillstand geben."
Jochen Brink, der Präsident des Dachverbands KGNW, der für 370 Krankenhäuser in NRW spricht und die Hygiene-Initiative ins Leben gerufen hat, betonte: „Multiresistente Erreger sind ein weltweites Problem, dem sich auch das medizinische Versorgungssystem in Deutschland stellen muss. Das tun wir: Unsere geschulten Mitarbeiter nehmen diesen Kampf täglich mit großem Einsatz auf. Unsere Krankenhäuser unterliegen höchsten Hygienestandards und nehmen die Sorgen von verunsicherten Patienten sehr ernst.“
Ziel der landesweite Hygiene-Initiative ist es, die Öffentlichkeit über die wichtigsten Fakten und Zusammenhänge aufzuklären und auch Hinweise zu geben, wie Krankenhauspatienten und - besucher selbst zur Prävention beitragen können. Gleichzeitig stellen die Krankenhäuser ihre umfangreichen Schutzmechanismen vor, zu denen interne Kontrollgänge und Laboruntersuchungen, aber auch der Austausch in regionalen Netzwerken gehören. Das Motto der landesweiten Informationsoffensive lautet „Gemeinsam Gesundheit schützen. Keine Keime. Keine Chance für multiresistente Erreger“.
Zu den nächsten Schritten der Initiative gehört eine regelmäßige Online-Sprechstunde, in der Experten die Fragen von Patienten und Angehörigen beantworten.
Die Hygiene-Initiative wird in NRW noch bis mindestens Dezember fortgeführt.