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„OvulaRing" im Praxistest

24.04.2017 18:15
Am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig läuft aktuell eine Studie zu geschlechtsspezifischen Ausprägungen und Veränderungen des Gehirns im Laufe des weiblichen Zyklus. Die Erfassung des Monatszyklus erfolgt mit Unterstützung von „OvulaRing", einem zugelassenen Medizinprodukt des Leipziger Unternehmens VivoSensMedical. „OvulaRing" ist ein Tool, mit dem es möglich ist, den Zyklus genau abzubilden und den Eisprung präzise zu bestimmen.

Der weibliche Zyklus ist durch Hormonschwankungen charakterisiert. Im selben Takt verändert sich die Struktur des Gehirns, wie die Studienautoren erklären. Erste Studienergebnisse zeigen, dass der Hippocampus an Volumen zunimmt, wenn der Östrogenspiegel hoch ist. „Der Hippocampus spielt eine zentrale Rolle für unser Gedächtnis und unsere Emotionen“, sagt die Wissenschaftlerin Claudia Barth, „jetzt wollen wir an einer größeren Zahl von Frauen herausfinden, inwieweit sich die Veränderungen des Östrogenspiegels auf das psychische Wohlbefinden auswirken. Vielleicht erlangen wir sogar Aufschluss darüber, warum manche Frauen besonders anfällig für das prämenstruelle Syndrom sind.“

Für die Studie suchen die Wissenschaftler nun gesunde Frauen im Alter von 18-35 Jahren. Diese tracken ihren Zyklus mithilfe von OvulaRing, der die Temperaturschwankungen fünfminutengenau aufzeichnet und somit die Vorgänge im Körper der Frau hochauflösend wiedergibt. Die Frauen müssen gleichzeitig in einem Zyklustagebuch ihre Stimmung dokumentieren und sich sechsmal innerhalb von 28 Tagen Messungen im Kernspintomographen des Max-Planck-Instituts unterziehen. Zudem werden bei jedem Termin Blutproben untersucht. Mithilfe von OvulaRing können die Untersuchungstermine der Probandinnen besser terminiert und die Ergebnisse genauer ausgewertet werden.

Prof. Henry Alexander freut sich, dass seine Erfindung am Max-Planck-Institut eingesetzt wird. „Bei der Entwicklung von OvulaRing wollte ich nicht nur ein Instrument für bessere Familienplanung und hormonfreie Verhütung entwickeln. Es war auch eine meiner Überlegungen, dass so der Zyklus viel besser analysiert werden kann. Er ist ja noch viel zu selten Gegenstand der medizinischen Forschung. Ich wünsche mir, dass es noch bedeutend mehr solcher Studien gibt, sowohl um den Zyklus an sich als auch seine Wirkung auf andere Körperfunktionen zu untersuchen.“

Ansprechpartnerin für interessierte Probandinnen ist Claudia Barth: cbarth@cbs.mpg.de / 0341 9940 2408. Die Voraussetzung ist, dass die Teilnehmerinnen weder hormonell verhüten noch andere Medikamente regelmäßig einnehmen, einen regelmäßigen Zyklus haben, Rechtshänderinnen sind und keine Tätowierungen oder nicht-entfernbares Metall im oder am Körper tragen. Es gibt eine Aufwandsentschädigung von 300 Euro nach Beendigung der Studie.

Bild: VivoSensMedical

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Reinhold
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