Kölner Pharmakologie unter neuer Leitung
Prof. Fischer erforscht das Verständnis von molekularen Prozessen bei Neurodegeneration und axonaler Regeneration im Nervensystem von Säugetieren sowie der Entwicklung von translationalen Therapieansätzen. Sein wissenschaftlicher Fokus liegt im Bereich der beiden Fakultäts-Forschungsschwerpunkte „Homöostatische Prinzipien im Stoffwechsel und in der Geweberegeneration“ sowie „Neuromodulation“. Fischers Arbeitsgruppe entwickelt neue, auch am Menschen anwendbare pharmakologische und gentherapeutische Ansätze. Zur Durchführung dieser Arbeiten werden verschiedene transgene Tiermodelle, gentherapeutische Ansätze, aber auch ein breites Spektrum an biochemischen, molekularbiologischen und zytologischen Techniken sowie verschiedene Anwendung basierend auf konfokaler und Lichtblatt-Mikroskopie verwendet.
„Ich freue mich sehr, das Fach Pharmakologie hier an der Universitätsmedizin Köln vertreten und inhaltlich weiterentwickeln zu können“, sagt Prof. Fischer und ergänzt: „Mich hat das exzellente wissenschaftliche Umfeld in Köln angesprochen. Zudem gibt es interessante inhaltliche Anknüpfungspunkte an den SFB1451 der Neurologischen Klinik, Forschungsinitiativen an der Augenklinik, das Exzellenzcluster für Alternsforschung CECAD sowie das Zentrum für Molekulare Medizin Köln.“ Für seine Forschungsprojekte konnte Prof. Fischer bereits zahlreiche Förderungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft einwerben. Eine weitere Förderung über 1.270.000 Euro zur Validierung von drei neuen Wirkstoffen (Sesquiterpenlactone) zur Nervenregenration hat er im Jahr 2018 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung erhalten und wird diese Projekte in Köln fortsetzen. In der Lehre engagiert sich Prof. Fischer seit über 20 Jahren im Bereich der Physiologie und Pharmakologie und will sich auch am neuen Standort Köln aktiv an PhD-Programmen beteiligen.
Nach dem Pharmaziestudium an der Philipps-Universität Marburg erhielt Fischer im Jahr 1997 die Approbation als Apotheker. Anschließend wechselte er zum Humanmedizinstudium an die Westfälische-Wilhelms-Universität Münster und promovierte dort im Jahre 2000 mit dem Prädikat "summa cum laude" zum Doktor der Naturwissenschaften (Dr. rer. nat.). Nach Stationen an der Harvard Medical School (Departement of Neurosurgery, Children’s Hospital) und den Universitätskliniken Ulm, Düsseldorf, Regensburg und Würzburg, folgte er Rufen an die Philipps-Universität Marburg (2014). An der Ruhr-Universität Bochum (2017) übernahm er den Lehrstuhl für Zellphysiologie (W3) an der Biologischen und Biotechnologischen Fakultät. Er erhielt verschiedene Preise für seine wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich der Therapieentwicklung zur Förderung der Nervenregeneration, wie den MSD-Chibret-Millennium Award im Bereich Augenheilkunde und Forschungspreis der Deutschen Stiftung Querschnittslähmung.