Pharmapreise werden für Krankenhäuser steigen
„Dieser Ansatz ist absolut unverständlich, da
gerade die Krankenhäuser typische Erstanwender
von hochinnovativen Arzneimitteln sind, etwa in
der Krebstherapie. Wenn die Preise im ambulanten
Bereich reguliert werden, werden die
Pharmakonzerne ihre Gewinne zwangsläufig im
stationären Sektor kompensieren. Der Gesetzgeber
muss dieses Schlupfloch stopfen, um die
Versorgung mit patentgeschützten Arzneimitteln
auch in Zukunft im Krankenhaus zu gewährleisten.
Die Kostendynamik ist bereits heute in diesem
Segment immens und gefährdet das Gesamtgefüge
der Preise für Krankenhausaufenthalte“,
kommentiert VUD-Generalsekretär Rüdiger Strehl
eine Meldung der Financial Times Deutschland vom
6. September 2010 über Änderungspläne der
Bundesregierung im „Gesetz zur Neuordnung des
Arzneimittelmarktes“.
Die Ausgaben für Arzneimittel betragen in
Uniklinika durchschnittlich 9% der Gesamtkosten,
an anderen Krankenhäusern immerhin noch 5,1%.
„Wir konnten schon kurz vor Einführung der
Zwangsrabatte für den ambulanten Bereich der GKV
starke Preissteigerungen in den
Preisverhandlungen mit Pharmaunternehmen
wahrnehmen“, erklärt Strehl. „Der VUD hat
bereits im Frühjahr Mitglieder der
Bundesregierung und der Ministerien auf die
Verwerfungen hingewiesen, die eine einseitige
Rabattregelung für den Klinikmarkt nach sich
ziehen würde. Wir fordern daher eindringlich die
Ausweitung der Rabatte für patentgeschützte
Arzneimittel auf die Krankenhäuser.“