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Preisverleihungen der DGU und DGHO für Arbeiten zur mTOR-Inhibition

03.12.2009 09:43
Nachwuchswissenschaftler für Erkenntnisse zu Signaltransduktion in Krebszellen ausgezeichnet

Die Träger der diesjährigen Forschungs- und Innovationspreise aus den Bereichen Uro-Onkologie und Hämato-Onkologie sind Dr. Hossein Tezval, Hannover, und Dr. Sebastian Bauer, Duisburg-Essen. Mit ihren Arbeiten zum Verständnis von Mechanismen der Signaltransduktion in Krebszellen liefern beide Wissenschaftler potenziell wichtige Erkenntnisse für zukünftige Therapiestrategien. Überreicht wurden die von Wyeth Pharma, einem Unternehmen der Pfizergruppe, gestifteten Preise anlässlich der 61. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) in Dresden und der gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Onkologie (DGHO, ÖGHO, SGMO, SGH) in Mannheim.

Die beiden Fachgesellschaften verleihen die mit 7.500 Euro dotierten Auszeichnungen an Nachwuchswissenschaftler aus den Fachgebieten Urologie und Onkologie für herausragende Arbeiten in klinischer und präklinischer Forschung. Die Preisträger sind Dr. Hossein Tezval von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) für den Bereich Uro-Onkologie und Dr. Sebastian Bauer von der Universität Duisburg-Essen für den Bereich Hämato-Onkologie. Schwerpunkt beider Arbeiten lag darauf, das Verständnis von Mechanismen der Signaltransduktion in Krebszellen zu verdeutlichen. In Zukunft könnten die Ergebnisse als Ausgangspunkt für neue Therapiestrategien nützlich sein. 

Rolle von Urocortin beim klarzelligen Nierenzellkarzinom 

Dr. Hossein Tezval untersuchte in seiner Grundlagenarbeit einen Mechanismus zur Entstehung von Tumoren, speziell des Nierenzellkarzinoms. Er stützte sich dabei auf Erkenntnisse bereits existierender Studien, in denen eine Beteiligung des Proteins Urocortin an der Proliferation und Neoangiogenese von Tumorzellen nachgewiesen wurde. In ihrer im „World Journal Of Urology“i publizierten Arbeit konnten Tezval et al. nun erstmals zeigen, dass Urocortin und dessen Rezeptor CRFR2 in normalem Nierengewebe wesentlich stärker exprimiert wird als beim RCC, wo dieser kaum nachweisbar ist. Seine Funktion ist es normalerweise, in Zellen die Expression von VEGF zu unterbinden.ii Zudem aktiviert CRFR2 gleichzeitig Kinasen des mTOR-Signalwegs, vor allem PI3K bzw. AKT.iii,iv,v Die Forscher schließen aus ihren Erkenntnissen, dass der Verlust von CRFR2 an der Pathobiologie des Nierenzellkarzinoms beteiligt ist. Dies soll nun Gegenstand weiterer Forschungen sein. 

Untersuchung der Signalwege bei gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) 

Die zweite Arbeit aus dem Bereich Hämato-Onkologie setzte sich mit der Funktion des Proteins HDACI („Histon Deacetylase Inhibitoren“) bei gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) auseinander. Die Erkrankung selbst ist durch eine Mutation von KIT oder PDGFRA gekennzeichnet. Bisherige Untersuchungen haben dabei gezeigt, dass die Wirkung des Tyrosinkinaseinhibitors Imatinib bei Resistenzentwicklung durch die Gabe von HDACI verbessert werden kann. Die Forschungsgruppe, zu der auch der Preisträger Dr. Bauer gehört, veröffentlichte in „Cancer Research“vi nun Ergebnisse, die HDACI sogar als eigenständige therapeutische Alternative zu KIT/PDGFRA Inhibitoren bei GIST vermuten lassen. In der Studie konnte gezeigt werden, dass HDACI die Aktivität und Expression von KIT sowie die Aktivität der Downstream-Signalwege stark inhibiert hat. Damit sei der präklinische Beweis für einen indikationsspezifischen Effekt von HDACI bei KIT-positiven GIST erbracht worden, der zu einer therapeutischen Option weiter entwickelt werden könne. 

Forschung ermöglicht die Entwicklung zielgerichteter Therapien 

„Die Erkenntnisse dieser Forschungsarbeiten helfen uns, Tumorerkrankungen noch genauer zu verstehen, um daraus spezifische Therapien entwickeln zu können“, sagt Priv.-Doz. Dr. Peter-Andreas Löschmann, Medizinischer Direktor und Leiter der klinischen Forschung bei Wyeth Pharma. Mit Temsirolimus (Torisel®) hat Wyeth Pharma im November 2007 den ersten mTOR-Inhibitor in der Onkologie eingeführt. Grundlage für die Zulassung beim fortgeschrittenen Nierenzellkarzinom (mRCC) war die Phase-III-Studie ARCC, in der das Gesamtüberleben signifikant um 49 Prozent gegenüber der bisherigen Standardtherapie mit Interferon-alfa verlängert werden konnte. Als einziger Wirkstoff wird Temsirolimus von den Leitlinien der European Association of Urology (EAU) mit Evidenzgrad A zur Therapie von Patienten mit hohem Risiko empfohlen. Seit August 2009 ist Temsirolimus darüber hinaus zur Therapie des rezidivierten und/oder refraktären Mantelzell-Lymphoms (MCL) zugelassen.

Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

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