Projekt zur Steigerung der Arzneimittelsicherheit gestartet
Im Rahmen der ärztlich verordneten Therapie trifft der Arzt seine Therapieentscheidungen auf Basis von Leitlinien, um Risiken zu minimieren. „Die Selbstmedikation hingegen beruht im Wesentlichen auf der Eigendiagnose des Patienten. Zur Auswahl der richtigen Medikation ist daher die Beratung in der öffentlichen Apotheke besonders wichtig. Der Apotheker muss zudem bei Verdacht auf eine ernsthafte Erkrankung rechtzeitig an den Arzt verweisen", sagt ZAMS-Direktor Prof. Dr. Thilo Bertsche, der Leiter der Klinischen Pharmazie an der Universität Leipzig. Trotz dieser hohen Verantwortung des Apothekers seien evidenzbasierte, das heißt empirisch zusammengetragene und bewertete wissenschaftliche Erkenntnisse, in der Apothekenpraxis für den Bereich der Selbstmedikation noch nicht allgemein verfügbar.
In dem jetzt gestarteten Projekt hat sich das Team um Prof. Bertsche mit seinen Projektpartnern nach eigenen Angaben daher das Ziel gesetzt, solche wissenschaftlich-fundierten Erkenntnisse zur Selbstmedikationsberatung in Apotheken verfügbar zu machen. Unter anderem sollen dazu regelmäßige Newsletter und Datenbanken für den Apothekenalltag konzipiert und in Studien untersucht werden. Etablierte Strategien aus dem Bereich der evidenzbasierten Medizin sollen dabei auch für die Pharmazie nutzbar werden. Dadurch sollen Empfehlungen aus der Apotheke für den Patienten, aber auch für den Arzt transparenter werden. „Da hierdurch die Aufgaben des Apothekers vor Ort als Arzneimittelexperte gestärkt werden, erhöht dies auch grundsätzlich die Arzneimittelsicherheit für die Patienten", erläutert Bertsche.
Foto: Prof. Dr. Thilo Bertsche/Hans Jakob Rausch/Universität Leipzig