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Abbruch der Prostatakrebs-Studie „Prefere"

06.12.2016 09:22
Die Förderung der großangelegten „Prefere"-Studie zur Bewertung der gängigen Behandlungsoptionen bei Frühformen von Prostatakrebs, wird von den Förderern Deutsche Krebshilfe, den gesetzlichen Krankenkassen und privaten Krankenversicherungen zum 31. Dezember 2016 beendet. Grund sei eine zu geringe Zahl an eingeschriebenen Patienten, teilt die Deutsche Krebshilfe mit.

Damit bleibt weiter unklar, von welcher der vier Möglichkeiten – Radikaloperation (radikale Prostatektomie), perkutane Strahlentherapie, Brachytherapie (dauerhaft in der Prostata platzierte Strahlenquellen), Aktive Überwachung – Patienten mit einem Prostatakarzinom im frühen Stadium am meisten profitieren. Darüber zeigt auch der Vorsitzende des G-BA, Prof. Josef Hecken, seine Enttäunschung. „Damit bleibt bedauerlicherweise die Frage nach der besten Therapie des Niedrig-Risiko-Prostatakarzinoms ungeklärt", sagt Hecken, wünscht sich jedoch eine erneute Bearbeitung der Fragestellung mit einem erfolgversprechenderen Studienkonzept.

Auch die gesetzlichen Krankenkassen bedauern den Studienverlauf. „Die äußerst unbefriedigende Rekrutierung wird leider nicht zu den erhofften wichtigen Erkenntnissen führen. Vor diesem Hintergrund erscheint es nicht mehr verantwortbar, die Studie weiter zu fördern", erklärt Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes, im Namen aller gesetzlichen Krankenkassen. Statt auf über 7000 belief sich die Zahl der rekrutierten Teilnehmer auf nur 343 Personen.

Das vor dreieinhalb Jahren gestartete Studienprojekt, dem nach Angaben der Deutschen Krebshilfe eine rund zweijährige Vorbereitungphase vorausging, habe in Bezug auf das Design der präferenzbasierten Randomisierung die uneingeschränkte Unterstützung durch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) gefunden. Die Herausforderungen des Studiendesigns seinen jedoch vielleicht unterschätzt worden, so die Förderer.

„Es war beispielsweise nicht zu antizipieren, dass der überwiegende Teil der Studienpatienten die Standardtherapien – Operation und konventionelle Strahlentherapie – abwählt", erklärt Prof. Dr. Jürgen Fritze vom Verband der Privaten Krankenversicherung. Dies führe dazu, dass sich die Teilnehmerzahl nochmals deutlich erhöhen müsste, um valide Studienergebnisse zu erhalten. Darüber hinaus gebe es Hinweise, dass ein Viertel der niedergelassenen Urologen nicht bereit sei, an „Prefere" mitzuwirken und den Patienten die fehlende wissenschaftliche Evidenz in Bezug auf den Vorteil einer der Therapien demnach nicht kommunizierten.

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