Rekordinzidenzen und „Freedom Day“ passen nicht zusammen
Auch wenn eine Belastung des Gesundheitssystems derzeit formal nicht erkennbar ist, so sei es bedrückend, dass aktuell rund 86 Prozent der inzwischen über 1.000 Todesfälle pro Woche die Altersgruppe der über 70-Jährigen betreffen, so die Aussage des Bundesgesundheitsministers in der vergangenen Woche. Zudem nehmen infektionsbedingte Personalausfälle in Praxen und Krankenhäusern derart zu, dass Praxen den Betrieb einschränken und in Krankenhäusern wieder Operationen abgesagt werden müssten.
"Der Schutz der vulnerablen Gruppen ist insbesondere mit verständlichen und nachvollziehbaren Basisschutzmaßnahmen ohne viel Aufwand und mit großer Akzeptanz in der Bevölkerung umsetzbar. Wir wissen auch, dass viele Menschen hierzulande müde und mürbe sind." Der Sprecher der Allianz, Dr. Dirk Heinrich, kritisiert: „Absolute Rekordstände bei Inzidenzen und eine Art ‚Freedom Day‘ zum 20. März 2022, das passt nicht zusammen.“
Daher fordern die ärztlichen Verbände der Allianz insbesondere den Fortbestand von Basisschutzmaßnahmen, wie einer FFP2-Maskenpflicht im Einzelhandel und im ÖPNV. Im Übrigen vermeiden bundesweit einheitliche und klare Regelungen auch unnötige und konfliktträchtige Diskussionen vor Ort.
Die Allianz deutscher Ärzteverbände ist der Zusammenschluss der größten, bundesweit tätigen und fachübergreifenden Verbände und besteht aus
• Berufsverband deutscher Internistinnen und Internisten (BDI)
• Bundesverband der Ärztegenossenschaften
• Gemeinschaft fachärztlicher Berufsverbände (GFB)
• Hartmannbund – Verband der Ärztinnen und Ärzte Deutschlands
• MEDI GENO Deutschland
• Virchowbund – Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte Deutschlands
• Spitzenverband Fachärzte Deutschlands (SpiFa)