SBK-Qualitätsvertrag zur Prävention des postoperativen Delirs
Das postoperative Delir ist eine der häufigsten Komplikationen nach einem operativen Eingriff und betrifft insbesondere ältere Menschen ab 65 Jahren. Typische Symptome sind Verwirrtheit sowie Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsstörungen. Diese Bewusstseinsveränderungen treten in der Regel bis zu vier Tage nach einer Operation auf. Neben den beängstigenden Folgen für die Betroffenen führt ein postoperatives Delir zu längerem Krankenhausaufenthalt und unter Umständen auch zu einer dauerhaften Pflegebedürftigkeit. Martin Spegel, Verantwortlicher für Qualitätsverträge bei der SBK: „Viel zu viele Menschen erleiden nach einem operativen Eingriff ein Delir. Wir erwarten uns von dieser Zusammenarbeit eine deutliche Reduktion des Auftretens eines postoperativen Delirs bei unseren Versicherten, die nach dem Konzept der Alexianer Krefeld GmbH behandelt werden. Gleichzeitig haben wir große Hoffnungen, dass aus dieser Initiative wichtige Erkenntnisse zur Prävention gewonnen werden, von denen in Zukunft viele weitere Menschen profitieren werden.“
Erfolgversprechendes Konzept zur Delirprävention
Die Delirprävention der Alexianer Krefeld GmbH beruht auf einem sorgfältigen Risiko-Screening sowie prä- und postoperativen Maßnahmen. Zu Ersteren zählen unter anderem eine medikamentöse Behandlung, OP-Anpassungen, das „Ein-Raum-Ein-Team-Konzept“ (Patient oder Patientin kennt das betreuende Team und den Raum, in dem er oder sie aufwacht) sowie das Packen einer IDA-Box. Darin befindet sich Persönliches der Patienten, das ihnen hilft, nach der Operation schnell wieder die Orientierung zu erlangen (z. B. Hörgerät, vertrauter Gegenstand etc.). Nach der Operation greifen eine frühe Mobilisation durch vertraute Pflegekräfte, psychologische Gespräche und kognitive Stimulationen. Dazu Nicole Nierobisch, Leitung Projektmanagement der Alexianer Krefeld GmbH: „Wir sind überzeugt, dass wir mit unserem Konzept für die Delirprävention die Delirrate in unserem Haus deutlich werden senken können. Der Erfolg des Projekts wird anhand verschiedener Kennzahlen kontinuierlich evaluiert, sodass unsere Ergebnisse auch für die weitere Forschung von Bedeutung sein werden.“ Weitere Krankenkassen können dem Vertrag beitreten.