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Seniorenstudie 2020 „Smart im Alltag“

03.11.2020 16:56
Das Corona-Virus hat Europa und Deutschland fest im Griff. Aus der Pandemie resultieren dramatische Veränderungen und Einschränkungen für die gesamte Gesellschaft, besonders jedoch für Senioren. Doch wie jede Krise gibt auch Corona der technischen Entwicklung einen kräftigen Schub. In Sachen Digitalisierung hat sich in kurzer Zeit so viel getan, wie in vielen Jahren zuvor nicht. Millionen Menschen arbeiten im Homeoffice, Besprechungen finden in Videokonferenzen statt und Senioren hat die Corona-Pandemie gezeigt, dass mobile Kommunikation ihre Lebensqualität erheblich verbessern kann. Dies bestätigt die von emporia Telecom durchgeführte Seniorenstudie „Smart im Alltag 2020“ mit 1.100 Smartphone-Besitzern ab 65 Jahren.

In der befragten Zielgruppe 65+ zeigte sich eine sehr positive Grundeinstellung gegenüber Smartphones. So ist das eigene Smartphone für 74% der Befragten in vielen Situationen des Alltags hilfreich, für über die Hälfte (51%) macht es das Leben schlichtweg leichter. Dementsprechend haben 61% der Befragten ihr Smartphone auch unterwegs immer dabei. Bedingt durch die Corona-Pandemie, hat sich diese Einstellung zu digitaler Kommunikation und zur Smartphone-Nutzung nochmals grundlegend verändert. So geben zwei Drittel (65%) der Befragten an, dass die Corona-Pandemie ihnen gezeigt hat, wie wichtig es ist, „digital dabei zu sein“.

Sozialkontakte in Corona-Zeiten


Vor allem die Pflege sozialer Kontakte ist für viele Ältere ein wichtiger Aspekt: So meinten vier von fünf Befragten, dass sie das Smartphone nicht nur zum Telefonieren, sondern auch für den Austausch über WhatsApp (81%) oder mit E-Mails (61%) nutzen. Mehr als die Hälfte (55%) hat das Smartphone während der Corona-Isolation häufiger benutzt. „Mit dem Smartphone kann glücklicherweise der Kontakt zu Familie und Freunden aufrechterhalten werden“, erläutert Gerhard Fieberg, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Seniorenliga.

„Digitalpakt Senioren“


„Zwar sehen wir, dass immer mehr Ältere aufgeschlossen für den technischen Fortschritt sind und souverän mit der Digitalisierung umgehen“, so Fieberg: „Dennoch muss die Digitalkompetenz bei Älteren weiter ausgebaut werden.“ Eine digitale Spaltung spiegelt schon die Selbsteinschätzung der Befragten hinsichtlich ihrer Smartphone-Kenntnisse wieder. Nur knapp die Hälfte (46%) schätzt sie als gut bis sehr gut ein. Die mangelnde Digitalkompetenz vieler älterer Menschen gilt es zu beheben. Und das mit gutem Grund: Die Altersberichtskommission* geht davon aus, dass digitale Technologien das Potenzial haben, die Lebenssituation älterer Menschen erheblich zu verbessern; Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten, das Leben im Alter zu gestalten und soziale Teilhabe zu verwirklichen. Nach Ansicht der Deutschen Seniorenliga sind viele Senioren grundsätzlich offen für das hierzu notwendige „Lebenslange Lernen“. Es fehlt aber ganz offensichtlich an entsprechenden Angeboten: Sie fordert daher einen „Digitalpakt Senioren“: Die Digitalisierung muss in allen Bereichen des Lebens älterer Menschen mit Informations- und Schulungsmaßnahmen dringend vorangetrieben werden. Die Botschaft der befragten Nutzer hierzu ist eindeutig: Jeder Zweite (57%) erwartet sich mehr Information und konkrete Tipps zu digitaler Kommunikation, und fast alle Befragten (95%) wünschen sich ein Smartphone, das vor allem gut zu bedienen ist.

 

* Sachverständigenkommission zur Erstellung des Achten Altersberichts der Bundesregierung; Positionspapier „Ältere Menschen und digitale Technologien in der Corona-Pandemie“, 12. August 2020
https://www.achter-altersbericht.de/fileadmin/altersbericht/pdf/Positionspapier_der_Achten_Altersberichtskommission_zu_Corona.pdf

Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

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