Sepsis-Versorgung – Projekte des Innovationsfonds zeigen wichtige Erkenntnisse
Zwei Projekte wurden bereits erfolgreich abgeschlossen:
- Das Projekt OPTIMISE zeigte, dass mit genauer kodierten Routinedaten die Qualitätssicherung der Sepsis-Versorgung verbessert werden kann.
- Die im Projekt SEPFROK gewonnenen Erkenntnisse leisten einen Beitrag, um das Post-Sepsis-Syndrom und Versorgungsbedarfe aus Sicht der Patientinnen und Patienten besser zu verstehen.
Verschiedene Organisationen und Institutionen im Gesundheitswesen werden vom Innovationsausschuss gebeten zu prüfen, ob und wie die Projekterkenntnisse innerhalb des jeweiligen Zuständigkeitsbereichs berücksichtigt werden können.
OPTIMISE: Validierung und Optimierung der Nutzbarkeit von Routinedaten zur Qualitätsverbesserung des Sepsis-Managements im Krankenhaus
Im Projekt OPTIMISE wurde anhand von 10.000 Fällen untersucht, wie gut die Sepsis und deren Risikofaktoren in den Abrechnungsdaten von Krankenhäusern abgebildet sind und welche Gründe es für eine unzureichende Kodierung geben könnte. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Abrechnungsdaten nicht die tatsächlichen höheren Fallzahlen abbilden. Grund ist unter anderem die seit 2020 geltende neue Sepsisdefinition. Zudem wurden Unterschiede in der Häufigkeit oder Sterblichkeit durch die Sepsis zwischen den teilnehmenden Krankenhäusern festgestellt.
Die im Projekt erzielten Erkenntnisse werden an den Unterausschuss Qualitätssicherung des G-BA und an das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) weitergeleitet. Sie werden gebeten zu prüfen, ob Erkenntnisse des Projekts sinnvoll im Rahmen der aktuell laufenden Entwicklung eines Qualitätssicherungsverfahrens zur Sepsis sowie für Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung genutzt werden können. Zudem informiert der Innovationsausschuss die Deutsche Sepsis-Gesellschaft als zuständige medizinische Fachgesellschaft sowie freiwillige Qualitätsinitiativen über die Ergebnisse. Außerdem werden die Projektergebnisse den Selbstverwaltungspartnern und dem Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus zur Prüfung übersandt, ob im Rahmen der jährlichen Überarbeitung der Kodierrichtlinien eine Präzisierung erforderlich ist.
Beschluss und Ergebnisbericht zu OPTIMISE
SEPFROK: Sepsis – Folgeerkrankungen, Risikofaktoren, Versorgung und Kosten
Nach einer Sepsis treten häufig chronische psychische, kognitive und physische Folgen auf. Anhand von deutschlandweiten AOK-Daten der Jahre 2009 bis 2017 wurden im Projekt SEPFROK Erkenntnisse zur Verbreitung und zu Risikofaktoren für Sepsis-Folgeerkrankungen gewonnen sowie zu bestehenden Versorgungsangeboten und deren Kosten. Die im Projekt durchgeführten Telefoninterviews zeigen, dass Patientinnen und Patienten sich nicht gut informiert fühlen und sich einen verstärkten Zugang zu Rehabilitation und eine strukturelle Unterstützung nach einer Sepsis wünschen.
Die in dem Projekt gewonnenen Erkenntnisse werden an das IQTIG zur Information weitergeleitet, zudem an die Deutsche Sepsis-Gesellschaft, die Sepsis-Stiftung, die Deutsche Sepsis-Hilfe e. V., SepsisDialog und das Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. Wegen der hohen gesellschaftlichen Relevanz von Sepsis und deren Folgen werden Forschungsfragen im vom Innovationsfonds geförderten Projekt AVENIR weiterverfolgt.
Beschluss und Ergebnisbericht zu SEPFROK