Sie sind hier: Startseite News SimPat: Umfassende Versorgung von Patienten mit Demenz
x
Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.

SimPat: Umfassende Versorgung von Patienten mit Demenz

19.04.2017 11:15
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte interdisziplinäre Projekt „SimPat" unter der Leitung von Agaplesion entwickelt ein sektorenübergreifendes, digital gestütztes Versorgungskonzept für Patienten mit Demenz und einer Fraktur. Die erste Projektphase – eine Anforderungsanalyse für das Fallmanagementsystem – wurde erfolgreich beendet. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen nun in die praktische Umsetzung ein. Das Projekt erweckte internationales Interesse und wird im August 2017 auf einer Konferenz in China vorgestellt.

Im Fokus des Projekts stehen demenziell beeinträchtigte Patienten, die in Folge eines Sturzes eine Fraktur erleiden und im Krankenhaus versorgt werden müssen. Die bisherigen Ergebnisse der wissenschaftlichen Analyse bestätigen nach Angaben der Initiatoren, dass der informationsbezogene Übergang zwischen dem ambulanten (z. B. Hausarzt, häusliche Pflege) und dem stationären Sektor (Krankenhaus) häufig nicht reibungslos funktioniert. Das interdisziplinäre Projekt SimPat setzt hier an und entwickelt ein IT-gestütztes Fallmanagement. Geplant ist darüber hinaus ein E-Learning-Tool für alle Akteuere.

 

Inzwischen habe das Projekt internationale Aufmerksamkeit auf sich gezogen: SimPat wird im August 2017 auf der internationalen Medizininformatiker-Konferenz „MedInfo2017“ in Hangzhou, China vorgestellt. Die Veranstaltung wird jährlich von der International Medical Informatics Association (IMIA) ausgerichtet. Das Thema der Projektgruppe heißt: „Information and Communication Gaps in Intersectoral Healthcare Processes for Dementia Patients".

 

Die erste Phase des Projektes war eine Anforderungsanalyse für das Fallmanagementsystem. Diese wurde nach eigenen Angaben erfolgreich abgeschlossen. Hierfür wurden an der Versorgung beteiligte Angehörige demenziell beeinträchtigter Patienten, Haus- und Krankenhausärzte, Pflegestützpunktmitarbeitende und weitere Akteure im Agaplesion Elisabethenstift befragt und die Prozesse analysiert. Die Inhalte der Fallakte, Bedienbarkeit und kritische Erfolgsfaktoren für ein solches System wurden diskutiert sowie erste Inhalte für einen E-Learning-Ansatz festgelegt. Ausgehend vom Krankenhaus müssen über das IT-gestützte Fallmanagement Informationen und Aufgaben vorerst bis zu drei Wochen nach dem Aufenthalt im System gespeichert und festgelegt werden. So kann der Hausarzt z. B. automatisch benachrichtigt werden, wenn der Patient stationär aufgenommen wurde. Angehörige können durch das E-Learning-Tool Hinweise und Informationen erhalten, worauf sie schon während und nach dem Krankenhausaufenthalt achten müssen.

 

PD Dr. med. Mathias Pfisterer, SimPat-Projektleiter am Agaplesion Elisabethenstift und dort Chefarzt der Klinik für Geriatrische Medizin, resümiert: „Ich sehe in dem SimPat-Projekt eine große Chance, multimorbide Patienten mit Demenz, deren Angehörige und Pflegende in dem Versorgungsprozess zu unterstützen und die Interaktion zwischen den unterschiedlichen Leistungserbringern zu erleichtern. Das entwickelte Konzept und die dazugehörigen Inhalte müssen nun in der zweiten Phase in der IT-Lösung modelliert und abgebildet werden.“

 

Das Projekt SimPat wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des „Aktionsplans Dienstleistung 2020“ unter der Maßnahme „Dienstleistungsinnovationen durch Digitalisierung“ gefördert. SimPat steht für die Sicherung intersektoraler Versorgung durch ein IT-gestütztes Dienstleistungskonzept für multimorbide Patienten mit Demenz. Die etwa einjährige Pilotphase der realen Anwendung beginnt Ende 2017 im Raum Darmstadt.

abgelegt unter:
Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

Gemeinsamer Priorisierungskatalog

« Dezember 2022 »
Dezember
MoDiMiDoFrSaSo
1234
567891011
12131415161718
19202122232425
262728293031