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Sinkende Lebenserwartung als Folge von Covid-19

13.10.2021 17:58
Ein neuer Bericht mit dem Titel "The Covid-19 Pandemic", der vom Longevity Science Panel (LSP) unter Beteiligung von Professor Steve Haberman, Professor für Versicherungsmathematik an der Bayes Business School (ehemals Cass), veröffentlicht wurde, zeigt auf, dass die Lebenserwartung bei der Geburt im Jahr 2020 um 1,3 Jahre für Männer und um 0,9 Jahre für Frauen zurückgeht, was auf die durch die Pandemie verursachte Übersterblichkeit zurückzuführen ist. Der Bericht ist ein umfassender Überblick über die Auswirkungen von Covid-19 und die Reaktionen darauf, der als Ressource für professionelle Nutzer von Langlebigkeitsdaten wie Versicherungsmathematiker, Risikomanager, Fachleute des öffentlichen Gesundheitswesens, Epidemiologen und Forscher gedacht sei.

Der Covid als Ereignis habe zwar zu einer Verringerung der Lebensdauer geführt, doch sei dies eine übertriebene Verallgemeinerung. Die stärksten Auswirkungen seien in gefährdeten Gruppen zu beobachten, in denen die Ungleichheit zugenommen hat, während breitere Trendänderungen viel mehr von wenig verstandenen Faktoren wie Varianten, Long-Covid und sozioökonomischen Auswirkungen auf die Langlebigkeit abhingen.

Die Pandemie habe im Vereinigten Königreich schätzungsweise 155.000 Menschenleben und weltweit mehr als 4,5 Millionen Menschenleben gekostet. Obwohl die Auswirkungen der Pandemie gravierend gewesen seien, ließen die Daten darauf schließen, dass etwa 76 % der gesamten Covid-Todesfälle Patienten betrafen, die zu den 5 % mit dem höchsten vorhergesagten Risiko gehörten. Diese Risikofaktoren seien vielfältig und reichten von Herzkrankheiten bis hin zu Fettleibigkeit. Der bei weitem wichtigste Faktor sei das Alter, wobei das Sterberisiko mit jedem Lebensjahr um etwa 10 % steigt.

Obwohl diese gesundheitlichen Faktoren von Bedeutung seien, ist die Sterblichkeitsrate bei Covid-19 im Vereinigten Königreich in benachteiligten Gebieten tendenziell höher und variiert je nach Region, wobei die höchsten Raten im Norden zu beobachten sind.

In Gebieten mit höherer Benachteiligung ist die Sterblichkeitsrate im Allgemeinen höher, was zum Teil auf überfüllte Wohnverhältnisse und schlechte Wohnqualität zurückzuführen sei. Dies liege auch an der Tatsache, dass Arbeitnehmer in niedrigeren sozioökonomischen Gruppen mit geringerer Entlohnung und in benachteiligten Gebieten tendenziell weniger Kontrolle über ihre Arbeitsbedingungen hätten, z. B. weil sie nicht an einem anderen Ort arbeiten können. Den Daten zufolge lag die Sterblichkeitsrate bei Männern in freien Berufen beispielsweise bei 12 von 100.000, während sie bei Männern in "einfachen Berufen" bei 40 von 100.000 lag.

Schwarze und asiatische Minderheitengruppen hätten eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit, an Covid zu sterben, selbst unter Berücksichtigung von Benachteiligung, Gesundheit und Geografie. So war die Covid-Sterblichkeit für Menschen schwarzafrikanischer oder schwarzkaribischer Herkunft in der ersten Hälfte des Jahres 2020 nach Angaben des Office for National Statistics zwei- bis zweieinhalbmal so hoch wie für Menschen weißer Herkunft.

Die Pandemie sei noch lange nicht überstanden, und es bestünden Unsicherheiten für die Zukunft, z. B. in Bezug auf das mögliche Auftreten neuer Varianten, Long-Covid und die Frage, wie sich der Rückstau im NHS auf die Lebenserwartung der Bevölkerung auswirken könnte.

Lesen Sie den vollständigen Bericht "The Covid-19 Pandemic".

Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

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