Sprache ist zentrales therapeutisches Instrument
Sprache ist für Kinder- und Jugendpsychiater und -psychotherapeuten zwar bei weitem nicht das einzige, aber dennoch ein sehr zentrales therapeutisches Mittel um einerseits zu verstehen und andererseits wirksam intervenieren zu können, Spitzenverbandes ZNS. Sprache ist für Kinder- und Jugendpsychiater aber auch ein Medium, so der Verband, um sich in den verschiedenen Hilfesystemen orientieren zu können und z.B. mit der Jugendhilfe, in der Schule, in der Politik, in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen in Kontakt zu kommen und zusammenarbeiten zu können. Dies erscheine trivial, sei es aber nicht, denn immer wieder stellten Sprachbarrieren auch Hindernisse in der Zusammenarbeit der Institutionen dar. Dies gelte eben nicht nur für den Kontakt zu Menschen, die aus fremden Ländern zu uns kommen.
Sprache und Sprechen brauchen Zeit. So müssten sich Ärzte immer wieder dafür einsetzen, dass die Sprechzeit für den Patienten auch angemessen vergütet wird und durch die Vergütungssysteme nicht v.a. Anreize für technisch orientierte Untersuchungen und Behandlungen gesetzt werden, sondern das qualifizierte ärztliche Gespräch Wertschätzung findet.
In Regensburg werden nach Angaben des Spitzenverbandes ZNS neben fachlich inhaltlichen Fragen rund um das Thema Sprache und Kommunikation auch berufspolitische Fragen diskutiert, um dadurch eine qualitativ gute Versorgung für junge Menschen mit seelischen Erkrankungen sicherzustellen und zu fördern.