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Sprache ist zentrales therapeutisches Instrument

04.11.2016 16:16
Vom 03.-05.11.2016 fand in Regensburg die Jahrestagung des Berufsverbands für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (BKJPP) statt. Das Thema Sprache hat für die Arbeit der Spezialisten für psychisch kranke Kinder, Jugendliche und deren Familie eine besondere Bedeutung. Sprache hat wesentlichen Einfluss auf die kognitive, emotionale und soziale Entwicklung von Kindern, sie ist der zentrale Mittler zwischen Menschen in nahezu allen Lebensbereichen. Sprache trägt entscheidend zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben bei.

Sprache ist für Kinder- und Jugendpsychiater und -psychotherapeuten zwar bei weitem nicht das einzige, aber dennoch ein sehr zentrales therapeutisches Mittel um einerseits zu verstehen und andererseits wirksam intervenieren zu können, Spitzenverbandes ZNS. Sprache ist für Kinder- und Jugendpsychiater aber auch ein Medium, so der Verband, um sich in den verschiedenen Hilfesystemen orientieren zu können und z.B. mit der Jugendhilfe, in der Schule, in der Politik, in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen in Kontakt zu kommen und zusammenarbeiten zu können. Dies erscheine trivial, sei es aber nicht, denn immer wieder stellten Sprachbarrieren auch Hindernisse in der Zusammenarbeit der Institutionen dar. Dies gelte eben nicht nur für den Kontakt zu Menschen, die aus fremden Ländern zu uns kommen.

 

Sprache und Sprechen brauchen Zeit. So müssten sich Ärzte immer wieder dafür einsetzen, dass die Sprechzeit für den Patienten auch angemessen vergütet wird und durch die Vergütungssysteme nicht v.a. Anreize für technisch orientierte Untersuchungen und Behandlungen gesetzt werden, sondern das qualifizierte ärztliche Gespräch Wertschätzung findet.

 

In Regensburg werden nach Angaben des Spitzenverbandes ZNS neben fachlich inhaltlichen Fragen rund um das Thema Sprache und Kommunikation auch berufspolitische Fragen diskutiert, um dadurch eine qualitativ gute Versorgung für junge Menschen mit seelischen Erkrankungen sicherzustellen und zu fördern.

 

abgelegt unter:
Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

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