Stolperstart bei der Qualitätsoffensive: Wichtige Vorhaben werden ausgebremst
Die Blockadehaltung führe jetzt dazu, dass die vom Gesetzgeber für das erste Jahr nach Inkrafttreten des Krankenhausstrukturgesetzes (KHSG) vorgesehene Beträge in dreistelliger Millionenhöhe nicht, wie von der Politik zugesagt, bei den Krankenhäusern ankämen, so Dr. Düllings.
Der VKD-Chef monierte nicht nur die schleppende Umsetzung des KHSG mit wichtigen Entscheidungen, die für die Finanzierung in verschiedenen Bereichen der Kliniken relevant sind. Auch in der ambulanten Notfallversorgung läge die Hauptlast weiterhin bei den Krankenhäusern, ohne dass das Geld der Leistung folge.
Eine andere Fehlentwicklung sei die massive Beschleunigung und Ausweitung der Prüfungen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK), die einen massiven Druck auf die Behandlungsqualität zu Lasten der Patienten ausübe und Krankenhäuser genötigt seien, die leitliniengerechte Versorgung zu verlassen und Qualitätsabstriche hinzunehmen, so Düllings.
Die Digitilasierung der Krankenhäuser und deren Vernetzung mit anderen Bereichen der Gesundheitsversorgung
hält der VKD-Chef außerdem für sehr wichtig. Darüber hinaus müsse etwas gegen den Fachkräftemangel in den Krankenhäusern getan werden, mahnte Prof. Dr. Volker Penter von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft: „ Schon heute fällt es 74 Prozent der Häuser schwer, ärztliche Stellen neu zu besetzen. Im Pflegedienst sind es 37 Prozent. Insgesamt spüren 79 Prozent der Kliniken einen erheblichen Fachkräftemangel, der sich auf alle wichtigen Berufsgruppen bezieht."