Streit um die elektronische Gesundheitskarte
„Hat der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein das Ende der Ära Schmidt verschlafen? Oder ignoriert er die Zeichen der Zeit gar absichtlich?“ Nur so kann sich der Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes, Dr. Klaus Bittmann, den "Tunnelblick" erklären, "mit dem die KV Nordrhein unablässig die Werbetrommel für die Installation neuer Lesegeräte rührt – trotz Widerstand und Kritik aus der Ärzteschaft, trotz aller Bedenken aus den Testregionen, trotz fragwürdiger Sinnhaftigkeit und fehlender Kosten-Nutzen-Bewertung, trotz neuer Bundesregierung und der Ankündigung eines Moratoriums".
„Hier scheint sich ein scheidender KV-Vorstand stärker in der Pflicht gegenüber der Industrie zu sehen als gegenüber denjenigen, die hierdurch zur Kasse gebeten werden – nämlich den Ärzten und Versicherten“, kritisiert Dr. Bittmann. „Doch auch in Rüttgers Land gibt es bald Neuwahlen“, warnt der Bundesvorsitzende. Da stünde es der Politik gut zu Gesicht, auf unnötige Kosten zu verzichten. „Die zig Millionen, die für das Projekt ‚elektronische Gesundheitskarte’ und die Anschaffung der Lesegeräte samt Folgekosten aufgebracht werden müssen, sollten bei sozialem Denken besser der Patientenversorgung zugeführt werden. Dafür ist jetzt die Zeit gekommen“, unterstreicht Dr. Bittmann.