Telematikinfrastruktur nachhaltig gestalten
Die Kompatibilität und Usability der von der KV vorgegebenen Programmen, Cloudlösungen und Apps ist in vielen Fällen nicht gegeben. „Insellösungen sind teuer und bringen in der Gesamtheit nichts. Wir brauchen allgemeingültige Lösungen.“
Digitale Gesundheitslösungen sind außerdem aktuell nicht nachhaltig. „Wir diskutieren seit Monaten mit der KV den Austausch der TI-Konnektoren in allen Arztpraxen, der rund 300 Millionen Euro kosten wird.“ Deutlich kostengünstiger und auch nachhaltiger wäre ein Software-Update, so der Verband. Dieses ist möglich, wird aber von der Selbstverwaltung boykottiert. „Absolut unverständlich“ kritisiert der Hausärzteverband.
Die nächste Generation an Hausärztinnen und Hausärzten muss die Gesundheitsversorgung mit weniger Personal stemmen, sie braucht digitale Lösungen, die zu Entlastungen führen und ihre Arbeit optimieren. „Junge und angehende Ärztinnen und Ärzte müssen ebenfalls Arbeitsbedingungen vorfinden, die auf die Klimakrise antworten“, erklärt der Klimaschutzbeauftragte des Verbandes, Dr. Ralph Krolewski. „Wir müssen ressourcenschonend arbeiten, dadurch die Treibhausgasemissionen mindern und benötigen bei der Bedeutung der Primärversorgung dazu nachhaltige, unterstützende digitale Praxislösungen.“ Wenn die nächste Hausärztegeneration die Gesundheitsversorgung flächendeckend sichern soll, muss sie in Entwicklungen eingebunden werden. „Nachhaltigkeit geht nur mit der hausärztlichen Praxis und zielt auch auf die Beseitigung unkoordinierter Versorgung für die Patienten.“