TK-Auswertung: Weniger Antibiotika in der Pandemie
Ein Grund für den Rückgang seien die Maßnahmen im Zusammenhang mit der Pandemie, sagt Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK: „Abstands- und Hygieneregeln haben auch im vergangenen Jahr dazu geführt, dass sich andere Infektionskrankheiten weniger verbreitet haben.“
Außerdem habe sich der positive Trend weiter fortgesetzt, dass Ärzt:innen bei Erkältungskrankheiten immer weniger Antibiotika verschreiben. So bekamen laut der Auswertung der Verordnungen der Erwerbspersonen im Jahr 2010 fast vier von zehn Versicherten bei einer ärztlich diagnostizierten Erkältung ein Antibiotikum verschrieben (38,5 Prozent). Im Jahr 2021 bekam nur noch rund einer bzw. eine von zehn Versicherten (12,8 Prozent) ein entsprechendes Rezept bei einer Erkältung. Insbesondere während der Pandemie sind die Anteile noch mal deutlich gesunken. „Die Entwicklung ist sehr positiv und hoffentlich auch nachhaltig. Da jeder Einsatz von Antibiotika die Bildung von Resistenzen fördert, sollten sie nur dann eingesetzt werden, wenn sie wirklich notwendig sind“, so TK-Chef Baas. „Bei viralen Infekten, und dazu gehören die allermeisten Erkältungskrankheiten, sind Antibiotika nicht das Mittel der Wahl, weil sie nur gegen Bakterien helfen.“