Typ 1 Diabetes Prävention: Insulin-Impfung im 2. Testlauf
Die neue Impfstudie Pre-POINTearly behandelt Kinder im Alter von sechs Monaten bis zwei Jahren, die ein familiäres und genetisches Risiko für Typ 1 Diabetes aufweisen, jedoch noch keinen Autoimmunprozess entwickelt haben. Wie in der Vorgängerstudie Pre-POINT schlucken die Teilnehmer zwölf Monate lang täglich Insulin, das sie als Pulver mit der Nahrung aufnehmen. Die Dosis wird von 7,5 mg schrittweise auf 67,5 mg gesteigert. Im Abstand von drei Monaten erfolgen medizinische Untersuchungen, um den Gesundheitszustand zu überwachen. In der Vorgängerstudie erwies sich das orale Insulin in gleicher Dosierung als gut verträglich und sicher. Unterzuckerungen oder andere Nebenwirkungen, wie Allergien, traten nicht auf.
Warum orales Insulin als Impfstoff?
Oral verabreicht, wird das Insulin über die Mund- und Darmschleimhaut aufgenommen und während des Verdauungsprozesses in kleinere Bestandteile aufgespalten. Daher hat es – anders als das Insulin, das gespritzt wird - keinerlei Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Stattdessen wirkt es wie ein Impfstoff, der das Immunsystem trainieren soll. „Die Autoimmunreaktion, die zum Typ 1 Diabetes im Kindesalter führt, richtet sich oftmals zuerst gegen das Insulin“, so die Direktorin des Instituts für Diabetesforschung, Prof. Anette-Gabriele Ziegler. „Ziel der Pre-POINTearly Studie ist deshalb, eine Immuntoleranz gegenüber dem Insulin aufzubauen und damit den Autoimmunprozess zu verhindern“. Durch das Insulinpulver soll die Entwicklung von schützenden Immunzellen angeregt werden, welche die Zerstörung der der Insulin produzierenden Betazellen verhindern.