Umfrage: Acht von zehn Deutschen bereitet die Intransparenz des Gesundheitssystems große Angst
Gerade die funktionale und fabrikartige Ausrichtung der Krankenhäuser bereitet vielen Bundesbürgern Sorge. So geben 78 Prozent der Befragten an, im Krankheitsfall Angst vor dem undurchschaubaren Gesundheitssystem zu haben. Nahezu neun von zehn Befragten fänden es daher hilfreich, wenn Krankenhäuser und Gesundheitsdienstleister Qualitätsberichte veröffentlichten, die sie als Patienten einsehen könnten. Und fast ebenso viele Bundesbürger sind der Meinung, dass diejenigen Krankenhäuser als Gewinner innerhalb des Gesundheitswesens hervorgingen, die Patienten wie einen Kunden behandelten und das Angebot an den Bedürfnissen ihrer Patienten ausrichteten.
„Wir sehen seit Jahren eine Entmenschlichung des Systems. Die emotionalen Bedürfnisse der Patienten spielen kaum mehr eine Rolle,“ analysiert der Berliner Prophet-Partner Felix Stöckle die Ergebnisse der Umfrage. Umso wichtiger sei es, den Patienten wieder in die Mitte des Systems zu stellen und sämtliches Handeln an seinen Bedürfnissen zu orientieren. Patientenzufriedenheit und operative Effizienz müssten sich nicht widersprechen und bedeuteten nicht automatisch höhere Kosten, meint der Consultant. So nütze eine Reduzierung der Wartezeit sowohl den Patienten, die zufriedener seien, als auch den Kliniken, die effizienter planen könnten. „Eine bessere und ganzheitlich ausgestaltete Patient Experience bedeuten nicht nur zufriedenere Patienten. Sie führt ebenso zu einer besseren Patientenversorgung, niedrigeren Kosten, höheren Gewinnen, mehr Zufriedenheit beim Personal und einer besseren Mitarbeiterbindung“, sagt Gesundheitsexperte Stöckle.