vdek sieht GKV-Schätzerkreisempfehlung für 2023 mit Sorge
„Als Ersatzkassengemeinschaft blicken wir mit Sorge auf die heute ausgesprochene Empfehlung des GKV-Schätzerkreises. Auch wenn sich die Einnahmen aufgrund der guten Beschäftigungslage besser entwickelt haben als erwartet, stehen wir vor unkalkulierbaren Risiken auf der Ausgabenseite. Inflation, Energiekrise und der Angriffskrieg auf die Ukraine – die aktuelle Krisensituation und deren mögliche Auswirkungen sehen wir in den Berechnungen nicht ausreichend berücksichtigt. Entwarnung ist daher das falsche Signal", erklärt Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek).
Die Bundesregierung sollte laut Elsner nachhaltige Maßnahmen treffen, um die gesetzliche Krankenversicherung auf eine stabile Grundlage zu stellen. Dazu gehörten ein kostendeckender Pauschalbeitrag des Bundes für die Gesundheitsversorgung von ALG II-Empfängern und die überfällige Absenkung der Mehrwertsteuer für Arzneimittel von 19 auf sieben Prozent. Allein diese beiden Maßnahmen würden die GKV um jährlich etwa 15 Milliarden Euro entlasten. Elsner weiter: "Wir brauchen langfristig wirksame Veränderungen und echte Reformen, um die Qualität der Versorgung sicherzustellen. Der Griff ins Portemonnaie der durch die aktuelle Krise besonders belasteten Versicherten ist der falsche Weg.“