vdek-Verbandsvorsitzender Christian Zahn fordert Weiterentwicklung der GKV-Finanzen
Mit den anstehenden Reformen – Klinikreform, Versorgungsstärkungsgesetz und Präventionsgesetz – kämen finanzielle Belastungen in Milliardenhöhe auf die Krankenkassen zu. Bis zum Wahljahr 2017 werde sich der Druck auf die Zusatzbeitragssätze deshalb zunehmend verschärfen. Es sei davon auszugehen, dass der Finanzbedarf jedes Jahr um mindestens 0,25 Beitragspunkte ansteigen werde. „So wichtig die Reformen sind, um die medizinische Versorgung zu verbessern: Wir können die Versicherten nicht allein mit den Kosten belasten! Wenn die Politik strukturelle Reformen angeht, sollte sie auch für eine gerechte und verlässliche Finanzierung sorgen“, so Zahn. Der Verbandsvorsitzende forderte daher eine Weiterentwicklung der Finanzarchitektur. Die Anhebung des bislang auf 14,6 Prozent festgeschriebenen allgemeinen Beitragssatzes (der gemeinsam von Versicherten und Arbeitgebern finanziert wird), dürfe kein Tabu sein.
Zum 1.1.2015 wird der allgemeine Beitragssatz in der GKV von derzeit 15,5 Prozent auf 14,6 Prozent abgesenkt und auf diesen Betrag eingefroren. Arbeitgeber und Versicherte teilen sich diesen zu jeweils 7,3 Prozent. Reicht das Geld nicht aus, so müssen die Krankenkassen Zusatzbeitragssätze von ihren Versicherten verlangen. Durch die Absenkung des allgemeinen Beitragssatzes fehlen den Krankenkassen in 2015 bereits rund elf Milliarden, für die allein die Versicherten aufkommen müssen. Der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz beläuft sich bereits auf 0,9 Beitragssatzpunkte. Künftige Ausgabensteigerungen sind allein über den Zusatzbeitragssatz zu finanzieren.