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Vernetzte Zusammenarbeit in der Kinder- und Jugendpsychiatrie braucht Förderung

04.03.2015 18:42
Kinder- und Jugendpsychiatrische Praxen, Kliniken, Pädiater, Psychotherapeuten und andere müssen eng und strukturiert zusammenarbeiten, um die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit psychiatrischen Erkrankungen zu verbessern. Das fordert der Berufsverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Deutschland e.V. (bkjpp).

Der Verband ruft die Selbstverwaltung von Krankenkassen und Kassenärztlichen Vereinigungen, aber auch politische Entscheidungsträger, dazu auf, Finanzierungsmöglichkeiten für solche eng vernetzten Versorgungsmodelle zu entwickeln. „Die bisherige Vergütung von individuellen Behandlungsmaßnahmen muss um eine Vergütung der Netzwerkarbeit ergänzt werden, die allein Absprachen und Zusammenarbeit strukturiert möglich macht“, sagte der Vorsitzende des Berufsverbandes und stellvertretender Vorsitzender des Spitzenverbands ZNS (SPiZ), Dr. Gundolf Berg, anlässlich des 34. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie eV (DGKJP). Das Treffen der Fachgesellschaft findet vom 4. bis 7. März 2015 in München statt.

„Niedergelassene Ärzte und Kliniken würden gern in gemeinsamer Verantwortung weitere Angebote entwickeln wie stationsersetzende oder -ergänzende Behandlungsangebote, die auch schwer erkrankten Kindern eine Behandlung im häuslichen Umfeld ermöglichen“, erläuterte Berg. Die Trennung zwischen stationärer und ambulanter Versorgung und deren komplett unterschiedliche Vergütungssysteme erlaubten solche Ansätze aber bislang kaum, kritisierte er.

Der bkjpp und die Bundesarbeitsgemeinschaft der leitenden Ärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie (BAG) erarbeiten im Augenblick gleichwohl Modelle für die strukturierte Zusammenarbeit von niedergelassenen Fachärzten für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (KJPP) mit Kliniken, Tageskliniken und Klinikambulanzen. Laut Berg müssen diese Netzwerke nicht nur einrichtungs- sondern auch fachübergreifend arbeiten. Psychotherapeuten, Kinder- und Jugendärzte, Sozialpädagogen oder Heilpädagogen seien neben den KJPPs für die betroffenen Kinder und Jugendlichen besonders wichtig. Berg hob in diesem Zusammenhang die enge Zusammenarbeit des bkjpp mit den Berufsverbänden für Nervenheilkunde (BVDN), für Psychiatrie (BVDP) und für Neurologie (BDN) im gemeinsamen Spitzenverband ZNS hervor.

„Für die Finanzierung strukturiert arbeitender Netze vor Ort brauchen wir aber die Unterstützung der Politik, denn ohne entsprechende Vergütung lässt sich das nicht realisieren“, so Berg. Er wies daraufhin, dass es bislang in Deutschland kein funktionierendes eigenständiges KJPP-Modellvorhaben gebe. „Die enge Zusammenarbeit verschiedener Spezialisten und Einrichtungen in einem regionalen Netzwerk spart aber letztlich Behandlungsressourcen und könnte wesentlich dazu beitragen, dass die betroffenen Kinder schneller die für ihre individuelle Situation passende Therapie erhalten. Auch würden sich die Wartezeiten auf Psychotherapieplätze verkürzen“, ist Berg überzeugt.

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