Viele Schlaganfälle sind vermeidbar
Neue Studien legten nahe, dass einige Patientengruppen sich vor einem Schlaganfall schützen könnten, wenn sie ihren Blutdruck deutlicher als bisher senkten. Experten prüften deshalb eine Anpassung der Behandlungsleitlinien. Viele Patienten seien trotz der Einnahme von Medikamenten nicht gut eingestellt. Zudem lägen bei ihnen neben dem Hochdruck oft weitere Erkrankungen und Risikofaktoren vor. Diese Patienten erhielten mehrere Medikamente, seien aber mit der regelmäßigen Einnahme verschiedener Präparate häufig überfordert.
Umso wichtiger sei eine gute Aufklärung und Vorbeugung. „Unser Blutdruck wird zu 60 bis 70 Prozent durch unseren Lebensstil bestimmt“, sagt Dr. Bettina Begerow, Präventionsexpertin der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. „Es gibt sehr wirksame Möglichkeiten der sanften Blutdrucksenkung. Ganz vorne steht die regelmäßige Bewegung. Wer viermal die Woche für mindestens eine halbe Stunde Sport treibt, kann seinen Blutdruck um bis zu 15 mmHg senken.“ Eine zweite, wichtige Empfehlung sei die salzarme Ernährung, denn zu viel Salz treibe den Blutdruck in die Höhe.
Ein ähnlich großer Risikofaktor wie der Bluthochdruck sei die Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern. Jeder vierte bis fünfte Schlaganfall werde durch sie hervorgerufen. Da Vorhofflimmern nicht immer Beschwerden verursache, bleibe es häufig unbemerkt. Manche Patienten nähmen Vorhofflimmern als unangenehmes Herzklopfen, Herzstolpern, Herzrasen oder Schwindel wahr. Solche Symptome sollten immer ärztlich abgeklärt werden.