Vier regionale Leuchtturmprojekte der ambulanten Versorgung prämiert
Anschließend diskutierten führende Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Selbstverwaltung über den Innovationscharakter der ausgezeichneten Initiativen und die aktuellen Herausforderungen der vertragsärztlichen Medizin.
„Dieser Abend hat gezeigt, wie facettenreich und innovationsstark die ambulante Versorgung in Deutschland ist und mit welch hoher Kreativität und Engagement sich die Vertragsärzteschaft ihren Patientinnen und Patienten widmet. Einige der hier vorgestellten Projekte verdienen es, Vorbilder künftiger Reformschritte zu werden. Wir als KV-System garantieren eine flächendeckende haus- und fachärztliche Versorgung in hoher Qualität. Die Praxen sind nah dran an den Menschen, arbeiten effizient, schnell und sicher. Das wird sich einmal mehr in den nächsten Wochen zeigen, wenn es darum geht, gemeinsam mit den Impfzentren den oft herbeigesehnten Impfturbo anzuwerfen“, so die Zi-Kuratoriumsvorsitzende Dr. Annette Rommel.
Der erste Preis in der Rubrik Versorgung 24/7 ging an das Projekt Gemeinsamer Tresen am St. Joseph-Stift der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Bremen. Am gemeinsamen Tresen werden alle Walk-in-Patienten rund um die Uhr durch Mitarbeitende der KV Bremen mithilfe einer strukturierten Ersteinschätzung in die adäquate Versorgungsebene (Notaufnahme, Bereitschaftsdienst, Koop-Praxis) zum passenden Versorgungszeitpunkt geleitet.
Das Modellprojekt CoCare (Coordinated Medical Care) der KV Baden-Württemberg hat die Auszeichnung in der Sparte Versorgung vernetzt erhalten. Ziel ist eine bessere Organisation und Koordination der ärztlichen Versorgung in Pflegeheimen, um die Zahl vermeidbarer Krankenhauseinweisungen und Krankentransporte zu reduzieren. Die Zusammenarbeit und Kommunikation sollen unter anderem durch gemeinsame Visiten, interdisziplinäre Behandlungspfade und eine gemeinsame elektronische Dokumentation gefördert werden.
Platz 1 in der Session Versorgung digital ging an die Initiative QuaMaDi – Qualität in der Mammadiagnostik der KV Schleswig-Holstein. Die Nutzung einer digitalen Plattform, auf der alle Behandler strukturiert befunden und die die radiologischen Befunde aus Praxen und Kliniken passgenau zuordnet, verkürzt die Diagnosezeiten und garantiert eine qualitätsgesicherte intersektorale Versorgung. Durch QuaMaDi erhöhen sich somit die Heilungschancen für Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind.
In der Sparte Versorgung verjüngt ging die Landpartie der KV Nordrhein als Sieger hervor. Ziel der Landpartie ist es, an der Niederlassung interessierte Ärztinnen und Ärzte mit Landärztinnen und Landärzten zusammenzubringen und für die Arbeit auf dem Land zu werben. Dazu lädt die KV Nordrhein Ärztinnen und Ärzte für ein Wochenende in eine ländliche Region Nordrheins ein und bietet durch ihr Beratungsteam ein umfangreiches Informationspaket rund um die Niederlassung.
„Wir haben vier Preisträger, aber alle 13 Projekte des heutigen Abends haben verdient die Aufmerksamkeit eines großen Publikums gewonnen. Wir wünschen uns, dass sie weiterhin erfolgreich zur innovativen medizinischen Versorgung in den Regionen beitragen werden“, so der Zi-Vorstandsvorsitzende Dr. Dominik von Stillfried.
Das Zi hat zu diesem Veranstaltungsformat bereits zum dritten Mal eingeladen. Zuletzt 2019 – im letzten Jahr musste das Event pandemiebedingt ausfallen – haben niedergelassene Ärztinnen und Ärzte insgesamt 12 innovative Leuchtturmprojekte in der ambulanten Medizin vorgestellt. Alle diesjährigen Projekte sowie einen Rückblick auf das Format „Ausgezeichnete Gesundheit 2019“ finden Sie unter: www.ausgezeichnete-gesundheit.de.