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Westdeutsches Protonentherapiezentrum Essen (WPE) offiziell eröffnet

02.05.2015 16:41
Im Rahmen einer Feierstunde hat Svenja Schulze, NRW-Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung, das Westdeutsche Protonentherapiezentrum Essen (WPE) am 20 April vor rund 140 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Medizin offiziell eröffnet.

„Das WPE ist ein in Deutschland und Europa einzigartiges Zentrum, das gleichzeitig für den Wandel des Ruhrgebiets zu einem der führenden Medizinstandorte in Deutschland steht. Entsprechend bin ich stolz darauf, dass es uns gemeinsam gelungen ist, ein solch wegweisendes Projekt zum Erfolg zu bringen“, sagte Ministerin Schulze anlässlich der heutigen Feierstunde in Essen. „Das WPE eröffnet neue Möglichkeiten in unserem Forschungsschwerpunkt Onkologie und ist bereits intensiv in Forschungsprojekte und die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses eingebunden“, ergänzte Prof. Dr. Ulrich Radtke, Rektor der Universität Duisburg-Essen. Bis heute hat das Team des Essener Protonenzentrums rund 200 Patienten behandelt.

Anfang 2016 sollen alle vier Behandlungsräume in Betrieb sein, danach wollen die Verantwortlichen die Zahl der Therapien schrittweise auf über 1.000 pro Jahr steigern:  „Der Ausbau des WPE und die Anzahl der behandelten Patienten liegen derzeit voll im Plan. Wir konnten bisher insgesamt drei Behandlungsräume in Betrieb nehmen, in denen wir über die modernste Form der Protonentherapie, das sog. ‚pencil beam scanning‘, verfügen. Mit diesem können unsere Ärzte Tumoren Stück für Stück ‚nachzeichnen‘ und damit bestmöglich bestrahlen sowie umliegendes Gewebe maximal schonen“, so Prof. Dr. mult. Eckhard Nagel, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Essen (UK Essen), bei der offiziellen Eröffnung des WPE. „Was mich besonders freut: Wir haben bereits in sehr kurzer Zeit über 100 Kinder behandelt. Dabei macht es mich betroffen, zu erleben, wie viele Kinder bereits mit schweren Tumorerkrankungen kämpfen müssen – und ich bin froh und dankbar, dass wir mit dieser Anlage und unseren ausgezeichneten Experten ihnen und ihren Familien nachhaltig helfen können“, führte Prof. Nagel weiter aus.

Seit Mitte 2013 behandeln die Ärzte unter der medizinischen Leitung von Prof. Dr. Beate Timmermann am WPE Patienten mit der Protonentherapie, im März 2014 hatte das UK Essen das Zentrum vollständig von der ursprünglichen Bau- und Betreibergesellschaft übernommen. „Seitdem fokussieren wir uns auf den Ausbau unserer medizinischen Leistungen und den Aufbau unserer Teams“, erläuterte Prof. Timmermann. „Bisher haben wir insbesondere Patienten mit Tumoren in empfindlichen Geweberegionen wie Kopf, Wirbelsäule oder Beckengegend behandelt, die nur schwer anderweitig therapierbar sind. Mit Hilfe einer neuen Planungstechnologie können wir die Indikationen noch einmal deutlich erweitern: So können wir nun z. B. auch Tumoren des gesamten Zentralen Nervensystems bestrahlen. Das ist ein bedeutender Fortschritt, der vor allem Patienten mit schwierigen Hirntumoren neue Hoffnung geben kann“, erklärt die Ärztliche Leiterin des WPE.

Editorial

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