Ungeimpfte motivieren?: Zi veröffentlicht Umfrageergebnisse
Fast 30 Prozent der noch Ungeimpften stehen einer Corona-Impfung aber stark skeptisch gegenüber. Diese dritte Gruppe dürfte sich einer inhaltlichen Beratung eher unzugänglich zeigen, mutmaßt das Zi. Für den weiteren Verlauf der Nationalen Impfkampagne resultiere daraus ein Potenzial von etwa 15 Millionen ungeimpften Impfwilligen sowie geschätzt 7 Millionen unentschiedenen Ungeimpften, die noch für eine Covid-19-Schutzimpfung gewonnen werden könnten. Würden sich beide Gruppen vollständig impfen lassen, könnte in der erwachsenen Bevölkerung (18 Jahre +) in Deutschland eine Impfrate von insgesamt 88 Prozent erzielt werden. Das entspricht in etwa 72 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Ein wichtiger Faktor für eine aktive Impfbereitschaft ist demnach das Vertrauen in die Sicherheit der Impfung. Dies hätte auch einen positiven Einfluss auf die individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung einer ungeimpften Person; für über 70 Prozent der Ungeimpften ist dies ein wichtiger Aspekt. Hier scheint eine bessere medizinische bzw. gesellschaftliche Aufklärung ein zentraler Faktor zu sein. Auch in Bezug auf die gesundheitliche und gesellschaftliche Notwendigkeit der Impfung kann eine individuelle und an der persönlichen Lage orientierte Aufklärung noch unentschiedene oder skeptische Ungeimpfte überzeugen. Alltagsstress spielt den Ergebnissen zufolge eine eher untergeordnete Rolle bei der Impfbereitschaft – nur für etwas mehr als 10 Prozent der Ungeimpften ist dies ein einschränkender Faktor.
„Die Ergebnisse der aktuellen COSMO-Erhebung machen einmal mehr deutlich, dass derzeit eine individuelle Fokussierung auf skeptische oder unentschiedene ungeimpfte Personen in den Fokus rücken sollte. Vor allem durch ärztliche Beratungsgespräche könnten aus dieser Gruppe noch Viele für eine Corona-Impfung gewonnen werden. In Impfzentren oder anderen öffentlichen Einrichtungen wie z. B. Gemeindezentren ist eine ausführliche persönliche Beratung nur sehr eingeschränkt möglich. Auch Betriebsärztinnen und -ärzte kennen ihre Patientinnen und Patienten bei weitem nicht so gut wie ein behandelnder Arzt oder Ärztin. Um das Impftempo gegen die Covid--19-Pandemie, insbesondere im Hinblick auf die auch in Deutschland um sich greifende Delta-Virusvariante, aufrecht zu erhalten und einer schwindenden Impfbereitschaft entgegenzutreten, sollte das Beratungs- und Impfgeschehen größtenteils in ärztlichen Praxen erfolgen“, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dr. Dominik von Stillfried.