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Zu viele Krankenhäuser

09.04.2015 10:40
Durch die Aufgabe von 210 Krankenhäusern in Deutschland ließen sich jährliche Einspareffekte von mindestens 570 Millionen Euro erzielen, ohne dass die Bevölkerung merkliche Nachteile in der Versorgung oder weitere Anfahrtswege in Kauf zu nehmen hätte. Dies ist das Ergebnis einer Modellrechnung, die Boris Augurzky, Leiter des Kompetenzbereichs Gesundheit des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI),heute auf dem Gesundheitskongress des Westens in Köln vorgestellt hat.

Das Einsparvolumen errechnet sich aus einem reduzierten Investitionsbedarf und vermiedenen Defiziten abzüglich zusätzlicher Kosten für Sicherstellungszuschläge und den Ausbau der Luftrettung. Etwa 240 Krankenhäuser befinden sich mittlerweile in erhöhter Insolvenzgefahr, schätzt das RWI. Bis zum Jahr 2020 werde fast jedes achte der rund 2.000 deutschen Krankenhäuser schließen müssen, wenn ihre Träger es zulassen, so Augurzky. Mit 150 gefährdeten Häusern seien öffentlich-rechtliche Klinken häufiger bedroht als andere, jeder vierten drohe das Aus. Freigemeinnützige, wie etwa die kirchlichen Krankenhäuser, hätten rund 80 Konkurskandidaten und private Kliniken nur etwa 10. Einige davon müssten jedoch für die Versorgungssicherheit bewahrt werden.

Die Wissenschaftler des RWI gehen davon aus, dass Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung von jedem Ort Deutschlands aus in maximal 30 Pkw-Minuten und Krankenhäuser zur Schwerpunkt- und Maximalversorgung innerhalb von maximal 60 Pkw-Minuten erreichbar sein sollten. Die Zeitspanne bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes wurde mit maximal 12 Minuten, auch in dünn besiedelten und ländlichen Bereichen, angesetzt. Die Wissenschaftler empfehlen, die Luftrettung so auszubauen, dass Notfallpatienten gegebenenfalls per Helikopter schnellstmöglich in Kliniken eingeliefert werden können.

Editorial

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Prof. Dr.
Reinhold
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