Zuckerbrot und Peitsche
Der ukrainische Präsident Wiktor Janukowitsch hat eine Änderung des Arzneimittelgesetzes unterzeichnet. Diese ist bereits in Kraft und betrifft die Datenexklusivität sowie die Registrierung von Original-Präparaten und generischen Arzneimitteln in der Ukraine. Nach Einschätzung des Marktforschungsunternehmens IHS Global Insight bringt die Novellierung Nachteile für forschende Arzneimittelhersteller aus dem Ausland mit sich, aber Vorteile für inländische Produzenten.
Durch die Novellieruing beabsichtigt die ukrainische Regierung, den Marktanteil von im Land produzierten Arzneimitteln zu steigern. Das geschieht auf Kosten von ausländischen Unternehmen, denn sie werden unter Umständen gezwungen, früher als geplant in den ukrainischen Markt einzutreten. Laut Gesetzesnovelle verfällt nämlich ihr Recht auf die Datenexklusivität in der Ukraine, wenn sie nicht innerhalb von zwei Jahren nach der ersten Registrierung des Produktes in den Markt eintreten. Für die forschenden Pharmaunternehmen aus dem Ausland seien dies negative, wenn auch nicht ganz überraschende Entwicklungen, berichten die IHS-Analysten. Dennoch bleibe Ukraine aufgrund der Größe und des Potenzials ein wichtiger Markt, der allerdings in der nahen Zukunft einige Herausforderungen berge.