Zwei Seiten einer Medaille
In Italien sind die Ausgaben für die Erstattung von verschreibungspflichtigen Medikamenten im ambulanten Sektor von Januar bis September 2011 gegenüber Vorjahr um 7,7 Prozent gesunken (Quelle: IHS Global Insight). Die Entwicklung hängt mit der gestiegenen Eigenbeteiligung der Patienten an Rx-Medikamenten zusammen, die im Juli 2011 beschlossen und in den italienischen Regionen, (teils wieder-), eingeführt wurde. Als weiterer Faktor habe sich auf die Senkung der Ausgaben der Fall von Referenzpreisen bei nicht mehr unter Patentschutz stehenden Medikamenten ausgewirkt.
Brendan Melck, European Analyst von IHS Global Insight, weist jedoch darauf hin, dass die Mehrheit der Hersteller bei den meistverkauften Off-Patent-Medikamenten die Preise nicht gesenkt hat. Die Folge dessen sei die Tatsache, dass die Patienten höhere Zuzahlungen hinnehmen müssten.
Der Trend der sinkenden Ausgaben im ambulanten Sektor stehe im starken Kontrast zu den extrem hohen Ausgaben im stationären Sektor, so Melck. Im italienischen Gesundheitswesen herrsche die Auffassung, dass es schwierig ist, weitere Einsparungen bei verschreibungspflichtigen Medikamenten im ambulanten Sektor vorzunehmen. Daher sei es unwahrscheinlich, dass in Zukunft die Ausgaben noch stärker sinken.