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Personalisierte Antibiotika-Behandlungsstrategien bei Tuberkulose-Erkrankten
Mit geschätzt 1.4 Millionen Todesfällen und zehn Millionen Erkrankten jährlich ist Tuberkulose eine der häufigsten Todesursachen weltweit. Resistente und multiresistente (MDR) Varianten des Tuberkuloseerregers Mycobacterium tuberculosis stellen eine große Gefahr für die Kontrolle der Tuberkulose und die globale Gesundheit dar. Mutationen im Erbgut von M. tuberculosis-Bakterien, die in Verbindung mit Antibiotikaresistenzen stehen, kommen bei MDR-Tuberkulose Patient:innen in unterschiedlichen Kombinationen vor. Um Erkrankte zielgerichtet behandeln und die Übertragung von Antibiotika-resistenten Tuberkulosebakterien erfolgreich eindämmen zu können, ist die rasche Erkennung dieser patientenspezifischen Resistenzmuster daher von entscheidender Bedeutung. Mit einer in der Fachzeitschrift Lancet Microbe veröffentlichten internationalen Studie sind DZIF-Forschende diesem Ziel nun einen großen Schritt nähergekommen.
Studie mit über 12.000 Patienten zeigt: Telemedizin verbessert Überleben und senkt Krankenhausaufenthalte bei Herzinsuffizienz
Auf dem europäischen Kardiologen-Kongress in Barcelona berichteten Wissenschaftler der Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen des Deutschen Herzzentrums München an der Technischen Universität München und der Universität Greifswald über die Wirksamkeit eines kombinierten Telemonitoring- und Coachingprogramms für Patienten mit Herzinsuffizienz. Die Analyse der Daten von 12.130 Patienten liefert Real World Evidence für die Wirksamkeit des "mecor"-Programms der HCSG.
Immer weniger junge Frauen verhüten mit der klassischen Pille
Kombinierte orale Kontrazeptiva, auch als klassische Pille bekannt, werden von immer weniger Mädchen und jungen Frauen zur Verhütung angewandt. Während der Verordnungsanteil im Jahr 2010 noch auf einem 20-Jahres-Höchststand von 46 Prozent lag, wurden im vergangenen Jahr nur noch 32 Prozent verzeichnet. Das zeigt eine aktuelle Analyse der GKV-Verordnungsdaten, die dem Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) vorliegen.
Debeka ermittelt Gründe für Berufsunfähigkeit im Jahr 2021
Zum ersten Mal taucht Corona als Ursache für Berufsunfähigkeit in der Statistik der Debeka für das Jahr 2021 auf. Das bedeutet, dass im zweiten Pandemie-Jahr einige Versicherte wegen einer COVID-19-Infektion und deren Folgen dauerhaft nicht mehr ihrer beruflichen Tätigkeit nachkommen konnten und der Versicherer dafür eine Invalidenrente zahlt. Der Anteil psychischer Erkrankungen ist mit großem Abstand Ursache Nummer eins, wenn Menschen ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Das geht aus einer aktuellen Analyse der Debeka hervor.
Von Stillfried: Beim Konzept des Gesundheitskiosks sollte Anbindung an behandelnde Arztpraxen gesondert berücksichtigt werden
Bundesgesundheitsminister Lauterbach hat die Eckpunkte einer Gesetzesinitiative zur Einrichtung bundesweiter Gesundheitskioske vorgestellt. Danach sollen in ganz Deutschland neue Beratungsangebote für Patient:innen in sozial benachteiligten Regionen aufgebaut werden. Langfristig sollen 1.000 Gesundheitskioske von den Kommunen initiiert werden. Geplant ist unter anderem, dass die neuen Einrichtungen eng mit dem Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) kooperieren sollen. Hierzu erklärt sich der Vorstandsvorsitzende des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi), Dr. Dominik von Stillfried.
Reimann: Gesundheitskioske paritätisch finanzieren
Anlässlich der Vorstellung der Eckpunkte zur Gesetzesinitiative für die Einrichtung von Gesundheitskiosken positioniert sich Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK Bundesverbandes.
Statement der AOK Rheinland/Hamburg zum Gesetzesentwurf für die bundesweite Einführung von Gesundheitskiosken
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat Anfang September in Hamburg-Billstedt die gesetzliche Grundlage für eine bundesweite Etablierung von Gesundheitskiosken vorgestellt. Die AOK Rheinland/Hamburg unterstützt den Hamburger Gesundheitskiosk als erste gesetzliche Krankenkasse fortlaufend seit seinem Start im Jahr 2017 und hat gemeinsam mit Kooperationspartnern weitere niedrigschwellige Beratungsangebote in sozialen Brennpunkten an Rhein und Ruhr eingerichtet.
Krankenhaus-Vorhaltekosten: AOK legt Reformvorschläge vor
Die AOK-Gemeinschaft hat ein Positionspapier zur künftigen Gestaltung der Vorhaltefinanzierung für die Krankenhäuser vorgelegt. Es enthält Vorschläge, wie die im Koalitionsvertrag vorgesehene Reform der Vorhaltefinanzierung in Verbindung mit einer Reform der Krankenhausplanung umgesetzt werden kann.
alley App für Arthrose: Positiver Versorgungseffekt in Studie bestätigt
Die Patientenbegleit-App alley, seit knapp zwei Jahren in bundesweit über 20 orthopädischen Kliniken als zertifiziertes Medizinprodukt im Einsatz, hat im Rahmen einer Studie ihre Wirksamkeit nachgewiesen. An der Studie unter Leitung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) nahmen acht deutsche Klinikstandorte teil. Untersucht wurde, welche Wirkung die Nutzung der alley App im Verlauf des Behandlungspfads bei Patient:innen hat, die eine Knie- oder Hüftgelenkprothese erhalten.
Paul Reiner ist neuer Referent Gesundheitspolitik bei eurocom
Reiner verstärkt das nun fünfköpfige Team der eurocom-Geschäftsstelle. Damit gewinnt die Herstellervereinigung für Kompressionstherapie, orthopädische Hilfsmittel und digitale Gesundheitsanwendungen an Schubkraft. Kernaufgabe des Kommunikationswissenschaftlers bildet die Strategieentwicklung für eine zukunftsfeste Hilfsmittelversorgung und ihrer politischen sowie regulatorischen Rahmenbedingungen.
„Diese Gesundheitspolitik schadet Ihrer Gesundheit!“
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plane, dass alles Geld, welches nach dem "Terminservice- und Versorgungsgesetz" seit 2020 zur Verbesserung der Akutversorgung von Notfall- und Neupatienten in den Arztpraxen investiert worden ist, den Arztpraxen wieder entzogen werden soll, kritisiert die Freie Ärzteschaft. Dabei hätte Lauterbach selbst als Teil der großen Koalition diese Investition dem damaligen Gesundheitsminister Spahn vorgeschlagen. Die Praxisarbeitszeiten seien seinerzeit per Gesetz um 25 Prozent heraufgesetzt, die zusätzlichen Arbeitsleistungen extra bezahlt, die Patient:innen bekamen schnellere Termine. Nun diagnostiziert die Freie Ärzteschaft "eine Rolle rückwärts, die einer Zechprellerei ähnelt". Denn die zusätzlichen Leistungen der Arztpraxen durch zusätzliche Sprechstundenzeiten sollten weiter verpflichtend bleiben, würden aber einfach nicht mehr bezahlt.
Kabinett beschließt neues Infektionsschutzgesetz
Bundesweit soll ab Oktober Maskenpflicht im Fern- und Flugverkehr sowie Masken- und Testpflicht in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen gelten. Das sehen Änderungen zum Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung des Schutzes der Bevölkerung und insbesondere vulnerabler Personengruppen vor COVID-19, die das Kabinett beschlossen hat. Danach sollen die Länder die Möglichkeit erhalten, je nach Infektionslage in zwei Stufen auf die Pandemieentwicklung zu reagieren.
14. Apollon Symposium zum Thema Planetary Health
„Planetary Health: Herausforderungen und nachhaltige Lösungen zum Umwelt-, Klima- und Gesundheitsschutz“ lautet der Titel des 14. Apollon Symposiums. Eröffnet wird die Online-Veranstaltung, die am 30. September stattfindet, von Präsidentin Prof. Dr. Johanne Pundt und Vizepräsidentin Prof. Dr. Viviane Scherenberg um 09:00 Uhr. Im Anschluss begrüßt Dr. Maike Schaefer (Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Bremen) die Teilnehmer:innen.
Eva Riesenhuber wird Nachhaltigkeit bei Siemens leiten
Siemens, mehrheitlicher Eigentümer des börsennotierten Unternehmens Siemens Healthineers, bekommt zum 1. Oktober eine neue globale Leitung der Nachhaltigkeits-Abteilung. Riesenhuber ist derzeit Leiterin von Investor Relations; ihre Nachfolge tritt in dieser Position Eva Scherer an.
Impf-Check als Selbsttest
Diese Frage stellen sich gerade viele: Brauche ich eine zweite Booster-Impfung? Schließlich warnen Experten schon jetzt von einem harten Corona-Herbst und -Winter. Doch ist es nicht sinnvoller, erst den eigenen Immun-Status zu kennen bevor man sich nochmal "boostern" lässt? Das Medizintechnik-Unternehmen nal von minden GmbH aus Moers hat jetzt einen Impf-Check entwickelt. Das Besondere: Der "Nadal COVID-19 ImpfCheck" kann leicht zuhause durchgeführt werden. Es handelt sich um einen Selbsttest. Der neue Schnelltest zeigt in nur etwa 10 Minuten, ob eine erneute Impfung nötig ist.
Neue Impfkampagne in Bayern
Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek hat am 15. August eine neue Impfkampagne in den stationären Pflegeeinrichtungen für die zweite Corona-Auffrischungsimpfung gestartet. Das Ministerium stellt Plegeeinrichtungen Informationsmaterial zur Verfügung, das die Vorteile der Impfung kurz und knapp erläutert. Damit sollen nicht nur die Pflegekräfte und die Pflegebedürftigen, sondern auch die Angehörigen angesprochen werden. Auf der Webseite des Gesundheitsministeriums werde es die Informationsmaterialien zudem künftig auch in Albanisch, Bosnisch, Englisch, Kroatisch, Rumänisch, Russisch, Serbisch und in leichter Sprache geben.
Krankheiten vermeiden durch Früherkennung
Eine Forschungsgruppe aus der Schweiz hat Daten des Schlaganfall-Registers Lausanne aus 15 Jahren ausgewertet. Ihr besonderes Augenmerk richteten die Forschenden auf die Frage, welche Risikofaktoren Betroffene vor ihrem Schlaganfall aufwiesen und ob ihnen dieses Risiko bekannt war. Verblüffendes Ergebnis: Zwei Drittel der Patientinnen und Patienten wiesen mindestens einen der klassischen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf, ohne es zu wissen.
Mit Telemedizin gegen Ärztemangel in Pflegeheimen
Die AOK Nordost hat gemeinsam mit Pflegeheimen, Ärztinnen und Ärzten sowie dem Telemedizin-Anbieter MedKitDoc ein sechsmonatiges Pilotprojekt in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gestartet. In dem Projekt werden die häufigsten hausärztlichen Untersuchungen bei den Pflegeheimbewohnerinnen und Pflegeheimbewohnern vollständig via Videokonferenz durchgeführt. Das Ziel: Vor dem Hintergrund von Fachkräftemangel, fehlender Vernetzung und stellenweise großen Entfernungen soll eine gute ärztliche Versorgung in Pflegeheimen aufrechterhalten werden.
DKG befürchtet massive Belastung durch sinnlose Massentests
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) kritisiert die von den Koalitionsfraktionen vorgelegten Änderungsanträge zum Infektionsschutzgesetz scharf. Insbesondere die verschärften Testverpflichtungen in Krankenhäusern seien in der Praxis nicht umsetzbar. Alle, die im Krankenhaus tätig sind, sämtliche Beschäftigte, externe Dienstleister bis hin zum Postboten sollen künftig täglich einen negativen Test vorlegen müssen, um ihrer Arbeit nachzugehen.
Aktionsbündnis Patientensicherheit sucht neue Vorzeigeprojekte zur Umsetzung von Patientensicherheit in Deutschland
Bis zum 11. November 2022 sind Einrichtungen des Gesundheitswesens aufgerufen, ihre herausragenden Ideen zur Verbesserung von Patientensicherheit beim Deutschen Preis für Patientensicherheit einzureichen. Hilfsmittel für die Arzneimitteltherapiesicherheit, neue Operations-Techniken, Apps und Zubehör oder systematisierte Abläufe mit innovativen Tools – oft sind es verhältnismäßig kleine Prozessveränderungen, die helfen können, Fehler in der Arztpraxis oder im klinischen Alltag zu vermeiden und die Sicherheit der medizinischen Behandlung zu erhöhen. Diese verändernden Ideen sucht das Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (APS) und seine Kooperationspartner, um die besten mit dem renommierten Preis auszuzeichnen. Dabei möchten die Preisausrichter nicht nur den stationären, sondern verstärkt den ambulanten Bereich im Gesundheitswesen ermutigen, starken Konzepte, die täglich Anwendung finden, einzureichen.