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„Eine dauerhafte Perspektive“

04.06.2018 14:00
Im Herbst, fast zeitgleich mit dem diesjährigen DKVF, ist Dr. Gisela Nellessen-Martens, zehn Jahre als Geschäftsführerin im Deutschen Netzwerk Versorgungsforschung e V. tätig: ein probater Anlass, Sie um einen Rück- und Ausblick zu bitten.

>> Vor Ihrer Geschäftsführungs-Tätigkeit, die Sie nach einer einjährigen Elternzeit zunächst als sogenannte „Leiterin der Geschäftsstelle“ antraten, waren Sie in den Jahren 2004 bis 2006/2007 bereits Koordinatorin der Clearingstelle Versorgungsforschung NRW. Mussten Sie zögern, als Ihnen von Prof. Pfaff als damaligem DNVF-Vorsitzenden der Wechsel in die DNVF-Geschäftsstelle angeboten wurde?
Nellessen-Martens: Nein, gar nicht. Die Clearingstelle NRW lief gut, aber es gab schon erste Anzeichen für einen Wechsel des Standorts an den Gesundheitscampus NRW nach Bochum. Und so ein Wechsel wäre familiär nicht kompatibel gewesen. Außerdem wollte ich zunächst nur mit einer halben Stelle einsteigen. Darüber hinaus konnte ich als IMVR-Mitarbeiterin bereits vor der offiziellen Gründung des DNVF – also quasi in einer embryonalen Entwicklungsphase – be-
obachten, dass dieses Netzwerk mit sehr viel Power und Ambitionen an den Start ging. Das reizte mich!

Das DNVF verfolgt viele Ziele, wo sehen Sie persönlich die Schwerpunkte in der Zukunft und welche waren aus Ihrer Sicht die wichtigsten der Vergangenheit?
Nellessen-Martens: Diese Frage ist aktuell für das Netzwerk wichtig, denn hier ist ein echter Wandel im Gange. Als ich an-fing stand die Lobbyarbeit für Versorgungsforschung im Vordergrund. Die Definition des Fachs, die Abgrenzung zur Grundlagen- und klinischen Forschung waren wichtig. Bildlich gesehen kann man sagen, zunächst waren es ein paar Enthusiasten, die auf die Straße gingen, um für die Versorgungsforschung zu demonstrieren, aber dann wurden es glücklicherweise immer mehr die sich dieser Bewegung anschlossen. Wenn man das Satzungsziel in dieses Bild aufgreift, haben die Vereinsmitglieder bei dieser Bewegung geschaut, auch möglichst viele junge Leute mitzunehmen (die Nachwuchsförderung), sich ordentliche Schilder zu basteln (die Memoranden) und bei einigen wichtigen Playern wurde persönlich an der Haustüre geklingelt, damit sich diese ebenfalls anschlossen (Erweiterung des Netzwerks mit der Satzungsänderung 2011 und Aufnahme von Mitgliedern wie z.B. die Barmer, TK, BÄK, BPTK, KBV).

Das Ziel scheint erreicht. Wir haben den Innovationsfonds und viel Versorgungsforschung in Deutschland.
Nellessen-Martens: Genau. Innovationsfonds, BMBF-, BMG- und DFG-Förderungen sind vorhanden. Aber wir haben unser Ziel noch nicht erreicht, denn wir wollen Versorgungsforschung nicht um ihres selbst Willen, sondern zur Verbesserung der Gesundheits- und Kranken-versorgung. So steht es schon in der ersten Mission des DNVF. Und da sehe ich – wie unsere Vorsitzende – die primäre Aufgabe des DNVF zum jetzigen Zeitpunkt. 1. Mehr Transferorientierung in Forschung und Förderprogrammen. Ebenso wichtig ist es aber auch 2. die Qualität der Versorgungsforschung zu sichern und 3. die Geschäftsstelle auszubauen. Wir sind in der Geschäftsstelle zuweilen wirklich am Limit. Und wir sollten präventiv agieren und Herzrhythmusstörungen vermeiden.

Apropos Herz, der ehemalige Vorsitzende Prof. Neugebauer hat zuletzt gesagt, Sie wären das Herz des DNVF.
Nellessen-Martens: Ein wunderschönes Kompliment, das ich sehr gerne annehme. Aber es unterstreicht zugleich die Lebendigkeit und die Herzlichkeit des Netzwerks selbst. Diese erlebe ich tagtäglich in der Zusammenarbeit mit den Vorstandsmitgliedern, den Arbeits- und Fachgruppen, den Mitgliedern und natürlich meinem kleinen Geschäftsstellenteam in Köln.  

Der DKVF 2018 steht vor der Tür. Worauf freuen Sie sich? Wenn alles vorbei ist?
Nellessen-Martens: Natürlich freue ich mich, wenn alles erfolgreich abgeschlossen ist und die Anspannung abfällt. Aber niemand freut sich im Vorfeld des Jahreshöhepunktes auf das Ende des Ereignisses. Jetzt bin ich auf den Start-schuss gespannt, auf das große Wiedersehen, die positive Stimmung, interessante Diskussionen und neue Erkenntnisse. Und zum runden Abschluss gehört am Freitag-nachmittag ein Abschlussgetränk mit Martin Härter und seinem Team sowie Herrn Hübner von der Kongressagentur m:con.

Abschließend noch eine Frage zum Ausblick: Sprechen wir uns in einer Dekade wieder?
Nellessen-Martens: Ich komme aus dem Sport. Das wichtigste sind Erfolg und Spaß. Wen der Erfolg ausbleibt, bin ich am falschen Platz. Und die Ziele des DNVF, an denen ich mich selber messe, habe ich eben formuliert. Da die Freude auch im Arbeitsumfeld primär von den Personen abhängt, sehe ich hier aktuell sehr gute Voraussetzungen für eine dauerhafte Perspektive, denn in der Regel macht mir die Arbeit wirklich großen Spaß – auch noch nach zehn Jahren. <<

Frau Dr. Nellessen-Martens, danke für das Gespräch. <<


Dr. Gisela Nellessen-Martens
Jahrgang 1971, ist seit September 2008 Geschäftsführerin des Deutschen Netzwerks Versorgungsforschung. Studium der Mathematik an der Universität zu Köln (Sekundarstufe II) und der Sportwissenschaften an der Deutschen Sporthochschule Köln (Diplom), 2002 Promotion. Nach Tätigkeit als Wissenschaftliche Mitarbeiterin ab 1996 am Institut für Rehabilitation und Behindertensport der DSHS, 2001 Wechsel zum Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation. Von 2004 bis 2007 Wissenschaftliche Koordination der Clearingstelle Versorgungsforschung NRW.

Ausgabe 05 / 2018

Editorial

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