„Impflücken systematisch erfassen und schließen“
>> „Insbesondere bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder älteren Menschen zählen Impfungen zu den wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen gegen Infektionskrankheiten“, schreibt die Minis-terin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg, Ursula Nonnenmacher, im Vor-
wort der zweiten, überarbeiteten Auflage der Handreichung. Es sei, so die Ministerin weiter, „wichtig, Impflücken systematisch zu erfassen und zu schließen“.
Die Grundlage und damit die Evidenz für die Inhalte der Broschüre stammt aus dem von der Arbeitsgruppe „Impfschutz bei älteren Menschen“ ins Leben gerufenen Pilotprojekt zur Erfassung des Impfstatus der Bewohner sowie der Mitarbeitenden in einer Altenpflegeeinrichtung in Rathenow. „Dank guter Vorbereitung und Planung konnten wir die Impfquote in unserer Einrichtung deutlich erhöhen – und damit hoffentlich viele Bewohnerinnen und Bewohner vor Infektionen schützen“, wird Thomas Briest, Leiter des Seniorenhilfezentrums Rathenow, in der Broschüre zitiert. Um den Erfolg weiter vertiefen können, wurden im Zuge der Evaluation des Projekts weiterführende Ideen entwickelt, zum Beispiel wie die Thematik in den Fortbildungszyklus für Mitarbeitende aufgenommen werden kann und wie der Impfstatus neuer Bewohnerinnen und Bewohner bei Ankunft in den Einrichtungen systematisch erfasst werden kann.
Nun braucht es nach Meinung von Marianna Kaiser, die im Bündnis als Beratende Apothekerin als Vertreterin der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) fungiert, vor allem eines: Eine stärkere Verbreitung der Handreichung in möglichst vielen Pflegeheimen. Aber nicht nur das: „Es braucht auch die Überzeugung der Heimleitungen, das Thema Impfen noch viel stärker als bisher in den Fokus zu nehmen.“
Zur Zeit liegt die Durchimpfungsrate in den brandenburgischen Alten- und Pflegeheimen bei durchschnittlich 50 Prozent, verdeutlicht Marianna Kaiser. Sie hofft, dass es auch durch die Bündnis-Impfinitiative „in einem Jahr dann schon 60 oder gar 70 Prozent“ und – als Vision – „wir irgendwann auch einen Herdenschutz in diesem Bereich“ haben werden.
Dies sei auch dringend nötig, insbesondere dann, wenn man die Impfraten chronisch Kranker in Brandenburg 2018 betrachtet. „Nur knapp 40 Prozent der Asthmakranken sind bisher im Land Brandenburg geimpft, und die an Multiple Sklerose Leidenden sind noch weniger oft geimpft“, sagt Marianna Kaiser und fügt hinzu: „Und trotzdem sind wir bei den Impfraten das zweitbeste Bundesland in Deutschland. „Das sagt uns doch, dass wir hier noch viel zu tun haben.“ <<
Literatur
1) https://www.buendnis-gesund-aelter-werden.de/das-buendnis-1/partnerinnen-und-partner/buendnispartnerliste
2) https://msgiv.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/Final_Handreichung_Impfschutz.pdf
Mehr Informationen zum Bündnis Gesund Älter werden im Land Brandenburg finden Sie online unter: www.buendnis-gesund-aelter-werden.de