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Der „Shaper“ in Ärztenetzen

25.09.2012 11:23
Ärztenetze etablieren sich zunehmend als regionale Leistungserbringer und Kooperationspartner für Krankenkassen, Pflegeeinrichtungen, die pharmazeutische Industrie oder andere Leistungsanbieter im Gesundheitswesen. Bei der Beurteilung der Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit einem Ärztenetz steht an oberster Stelle häufig die Frage nach der Verbindlichkeit eines Ärztenetzes mit externen Dritten. Konsequenterweise betrachtet beispielsweise die AOK Nordost Ärztenetze im Bezug auf die Übernahme von Budgetverantwortung für deren Versicherten quasi wie eigenständige Unternehmen und knüpft ein übertragenes Budget an die erfolgreiche Umsetzung ökonomischer Erfolgsfaktoren wie z.B. veranlasste Arzneimittelkosten oder Krankenhausleistungen. Die in einer solchen Kooperation mitwirkenden Ärzte müssen „steuerungswillig“ sein.1 Als Input zur Umsetzung derlei Strukturen bietet die AOK dazu Unterstützung in den Bereichen Ökonomie, oder EDV- und Datenmanagement an. Für einen Netzvertrag zu einem AOK-Gesundheitsnetz ist die Arzt- und Patientensteuerung im Netz bereits zum Vertragsbeginn möglichst weitgehend definiert.

>> Das AOK-Netzmodell ist einem Unternehmensmodell mit einer straffen formalen Organisation bereits sehr nahe. Das soziale und ökonomische Handeln der einzelnen Mitglieder ist eng auf das Handeln der anderen Mitglieder ausgerichtet und limitiert. Die von der AOK Nordost hierzu formulierten Vertragsbedingungen lauten2:
• Rechtsform
• Management
• Teilnehmerpotenzial
• Budgetverantwortung
• Behandlungspfade
Weniger formalisiert, sondern eher grundsätzlich fordert Veit Wambach unter den zentralen Voraussetzungen für ein erfolgreiches Agieren als Ärztenetz einen „geeigneten organisatorischen Rahmen“ und vor allem „Verbindlichkeit“. Grafik 2 zeigt diese beiden geforderten Voraussetzungen3.
Diese und ähnliche Erwartungen fordern etablierte formale Organisationsstrukturen bzw. setzen deren Vorhandensein voraus als Bedingung zur gegenseitigen Zusammenarbeit. Die Realität der vielen Ärztenetze in Deutschland zeigt jedoch, dass nur wenige davon solche formale Strukturen aufweisen. Viele Netze sind vielmehr erst auf dem Weg zu festen Teamstrukturen, deren Vorhandensein dann formale Rechtsformen ermöglicht. Denn manche Netze haben zwar nach außen sehr früh eine formale Struktur oder Rechtsform, nach innen jedoch kein Äquivalent hierzu.

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Dr. Thomas Kehl

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Ab Oktober 2013 Open Access-PDF zum Zitieren (Zitationshinweis: Kehl, T.: "Der „Shaper“ in Ärztenetzen“. In: "Monitor Versorgungsforschung" (MVF) 05/12, S. 18 ff.)

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Ausgabe 05 / 2012

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