Die Finanzierung der Reproduktionsmedizin
Abstract
Die Reproduktionsmedizin eröffnet Möglichkeiten, die lange Zeit für undenkbar gehalten wurden. Neue Entwicklungen bringen immer auch neue Herausforderungen mit sich, daher wirft die Reproduktionsmedizin vielfältige Fragestellungen auf. Da die Aufgabe der Reproduktionsmedizin die Schaffung neuen Lebens ist, ergeben sich Fragestellungen, die über die reine Medizin hinausreichen. Diese sind sowohl ethischer als auch rechtlicher, soziodemografischer und ökonomischer Natur. Dieser Beitrag fokussiert auf die Finanzierung der Reproduktionsmedizin. In einem ersten Schritt wird die Finanzierung reproduktionsmedizinischer Leistungen durch die GKV kritisch hinterfragt. In einem nächsten Schritt wird erörtert, dass die Finanzierung durch Steuermittel aus konstitutionenökonomischer Perspektive eine potenziell legitimierbare Alternative darstellt. Abschließend werden ausgehend vom Gutscharakter reproduktionsmedizinischer Leistungen die Anwendbarkeit und Vorteile des Wettbewerbsprinzips in der Reproduktionsmedizin erläutert.
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Financing reproductive medicine
Reproductive medicine offers opportunities that seemed unthinkable for a long time. New opportunities often bring new challenges. Therefore, reproductive medicine raises a variety of issues. Since the main task of reproductive medicine is the creation of new life, there are questions that go beyond the area of medicine. There are ethical, legal, socio-demographic and economic questions. This article focuses on the financing of reproductive medicine. In a first step, the financing of reproductive services by the compulsory health insurance in Germany is critically analyzed. Next, it is argued that from a constitutional economic perspective tax-based funding may be a legitimizable alternative. Finally, assuming that reproductive medical services are seen as private goods, the applicability and benefits of the principles of competition are discussed.
Keywords
Reproduktionsmedizin/ Assistierte Reproduktion/ Demografischer Wandel/ Finanzierung von Gesundheitssystemen/ Gesundheitsökonomie/ Gesundheits- und Sozialpolitik/ Ordnungsökonomik/ Neue Institutionenökonomik
Reproductive medicine/ Assisted reproductive techniques (ART)/ Demografic change/ Financing health care/ Health economics
Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Oberender, Dr. Maximilian Högn
Ab Oktober 2013 verfügbar: Open Access-PDF zum Zitieren (Zitationshinweis: Oberender, P., Högn, M.: „Die Finanzierung der Reproduktionsmedizin“. In: "Monitor Versorgungsforschung" (MVF) 05/12, S. 24 ff.)