Grußwort d. Herausgebers
Sehr geehrte Interessenten des 3. Fachkongresses von „Monitor Versorgungsforschung“, liebe Kolleginnen und Kollegen,
in den letzten beiden Kongressen - im September 2011 und im März dieses Jahres - haben wir uns mit der Frage beschäftigt, wie gut die deutschen Disease-Management-Programme wirklich sind, wie DMP weiterentwickelt und wie neue Versorgungsformen evaluiert werden sollten. Die Antworten auf diese Fragen wurden in beiden Kongressen gegeben, nachzulesen im am Anfang September 2012 erschienenen Fachbuch "Disease-Management-Programme - Status 2012 das ich Ihnen hiermit ans Herz legen möchte.
Der nächste Fachkongress von „Monitor Versorgungsforschung“, der am 29. Oktober - in Kooperation mi der Deutschen Gesellschaft für bürgerorientiertes Versorgungsmanagement
e.V.n (DGbV) in Berlin stattfindet, beschäftigt sich mit dem General-Ziel, um das es bei aller Gesundheitsversorgung geht: Was kommt wirklich beim Patienten an? Was verbessert seine Lebensqualität? Wie kommt man methodisch von Surrogatparametern zum tatsächlichen Nutzen für den Patienten? Was sind wirkliche patientenrelevante Endpunkte?
Definition, Gewichtung und Priorisierung der patientenrelevanten Endpunkte sind zentral sowohl für die Kosten-Nutzen-Bewertung des IQWiG als auch für die frühe Nutzenbewertung. Daran entscheidet sich sowohl der Erfolg von Medikamenten als auch von Versorgungsmaßnahmen und -konzepten insgesamt. Es geht um Verbesserung des Gesundheitszustandes, Verkürzung der Krankheitsdauer, Verlängerung der Lebensdauer, Verringerung der Nebenwirkungen und Verbesserung der Lebensqualität (§ 35bSGB V). Von vielen anderen Surrogatparametern weiß man heute noch nicht genau, welchen Nutzen sie für Patienten tatsächlich haben. Nur: Wie kommt man methodisch von einem Parameter zu einem echten Nutzen für den Patienten?
Beim 3. MVF-Fachkongress wird aus unterschiedlichen Sichtweisen - Politik, Forschung, Medizin und Selbstverwaltung - der Weg von klinisch relevanten zu patientenrelevanten Effekten beschrieben. Es wird diskutiert, welche Widersprüche es zwischen Surrogatparametern und patientenrelevanten Endpunkten gibt und was zu tun ist, wenn geeignete Methoden zur Validierung fehlen.
Zwei Pilotstudien, die das IQWiG im Rahmen der Effizienzgrenzen-Diskussion in Auftrag gegeben hat, wollen den Weg weisen; die beiden dabei verwendeten Methoden - Conjoint Analyse und Analytic Hierarchy Process (AHP) - werden wissenschaftlich heftig diskutiert und auf dem Kongress ganz aktuell präsentiert.
Am Nachmittag des wieder gut gefüllten Kongresstags hören Sie, wie das Ganze für den Patienten am Beispiel der Versorgung der Indikationen Diabetes und Prostatakarzinom zur Zeit praktisch aussieht und künftig aussehen kann.
Den Vorsitz des Kongresses übernimmt gemeinsam mit mir Prof. Dr. Dr. Alfred Holzgreve. <<
Mit herzlichen Grüßen
Prof. Dr. Reinhold Roski
Herausgeber „Monitor Versorgungsforschung“
PS: In den Pausen haben wir übrigens wieder eine Art von "Poster-Führung" vorgesehen, bei denen Aussteller ihre Ideen, Konzepte und Standpunkte zu diversen patientenrelevanten Endpunkten vorstellen werden.