AOK veröffentlicht Informationen zur Behandlungsqualität bei Herzklappen-OPs
Der Gesundheitsnavigator der AOK informiert darüber, welche Krankenhäuser bei Operationen zum Herzklappen-Ersatz besonders gute Behandlungsergebnisse vorweisen können. Abrufbar sind die Ergebnisse von bundesweit 79 Kliniken, die in den Jahren 2018 bis 2020 bei knapp 23.000 AOK-Versicherten kathetergestützte Aortenklappen-Implantationen (kurz TAVI) durchgeführt haben. Die Daten zeigen deutliche Unterschiede bei der Häufigkeit von unerwünschten Ereignissen und ungeplanten Folge-OPs nach dem Eingriff sowie bei der Sterblichkeit der behandelten Patientinnen und Patienten.
Großer Schritt für die Digitalisierung in der Rheumatologie: Verbände nutzen gemeinsame IT-Plattform
Die digitale Unterstützung der rheumatologischen Versorgung und der Erhebung rheumatologischer Versorgungsdaten wird künftig breit aufgestellt. Der Berufsverband Deutscher Rheumatologen e.V. (BDRh), die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh), der Verband Rheumatologischer Akutkliniken e.V. (VRA) sowie das Deutsche Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ) bieten künftig gemeinsam eine IT-Plattform für die digitale Erhebung von Versorgungsdaten an und entwickeln diese weiter.
Studie bestätigt Wirksamkeit: Gütesiegel für die Darmkrebsvorsorge
Ergebnisse einer internationalen Studie liefern erstmals auf der Basis strenger wissenschaftlicher Kriterien nach die Eividenz, dass die Vorsorge-Darmspiegelung, wie sie im Rahmen des Darmkrebs-Screening beim niedergelassenen Magen-Darm-Arzt angeboten wird, tatsächlich zu einer Senkung der Neuerkrankungs- und Sterberaten führt.
KVB ergreift weitere Maßnahmen gegen Unterversorgung
Die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) hat die Förderbeträge für Hausärzte im Planungsbereich Donauwörth Nord (Schwaben) und für HNO-Ärzte im Landkreis Tirschenreuth (Oberpfalz) um 25 Prozent erhöht. Gleichzeitig bietet die KVB in beiden Regionen nun auch den Einstieg in die ambulante Versorgung über eine Anstellung in einer KVB-Praxis oder die Nutzung einer KVB-Praxis für Vertragsärzte an. Damit reagiert die KVB auf die anhaltende Unterversorgung in diesen Bereichen.
Volkskrankheit Fettleber: auch in der Endokrinologie relevant
Besonders bei Patientinnen und Patienten mit Zivilisationskrankheiten wie Typ-2-Diabetes sollte immer das Vorliegen einer nicht-alkoholischen Fettleber (NAFLD) abgeklärt werden, sagt die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie e.V. (DGE). Unbehandelt könne eine NAFLD über Entzündung und bindegewebigen Umbau zu einer Zirrhose und schließlich zum Versagen des wichtigen Stoffwechselorgans führen. Zu der Gruppe mit hohem Risiko für eine NAFLD gehören nicht nur Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2, sondern auch Adipositas, arterieller Hypertonie, Fettstoffwechselstörungen oder metabolischem Syndrom.
Erster Bericht über Qualitätskontrollen des Medizinischen Dienstes veröffentlicht
Erstmals hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) einen Bericht des Medizinischen Dienstes (MD) Bund über den Umfang und die Ergebnisse der Qualitätskontrollen des MD in Krankenhäusern auf seiner Website veröffentlicht. Dieser erste Bericht betrifft das Jahr 2021, in dem zahlreiche Corona-Sonderregelungen zu Qualitätsanforderungen galten. MD-Qualitätskontrollen fanden nur von Juli bis November statt; über sieben Monate waren sie vollständig ausgesetzt.
Startschuss für KI-Labor im Gesundheitswesen
Ob intelligente Bilderkennung in der Krebsdiagnostik, Analysen und Empfehlungen von Fitnesstrackern oder selbstständig agierende Pflegeroboter. Die Ideen für die Verwendung von Künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen sind vielfältig. Mit dem Reallabor zum Transfer digitaler Gesundheitsanwendungen und KI ins Gesundheitswesen (ROUTINE) bietet das FZI Forschungszentrum Informatik einen Raum für die zukünftige Forschung und unterstützt Unternehmen beim Transfer digitaler Gesundheitsanwendungen und KI ins Gesundheitswesen. Das Reallabor bietet sowohl einen sicheren Rahmen für die Erprobung von Neuentwicklungen bis hin zur Unterstützung von Zulassungsstudien. Der Minister für Soziales, Gesundheit und Integration Manfred Lucha übergab am 20. Oktober 2022 zur Eröffnung die Fördermittel von 2,34 Mio. € für den Förderzeitraum bis Dezember 2023.
HNO-Experten fordern Strukturreformen für ambulante Operationen
Bei der 55. Fortbildungsveranstaltung für HNO-Ärzte diskutieren Vertreter des HNO-Fachgebiets über die Zukunft des Operierens in Deutschland. „Es wird in der HNO-Heilkunde mehr ambulant operiert werden können, wenn die wesentlichen Rahmenbedingungen erfüllt sind“, so der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNO-KHC), Prof. Dr. Orlando Guntinas-Lichius, im Vorfeld der Veranstaltung. Es komme auf den Willen des Gesetzgebers an, die notwendigen Strukturen zu schaffen, unterstreicht auch Dr. Andree Schwerdtner. Außerdem müsse die vertragsärztliche Versorgung für die politisch gewollte Ambulantisierung gestärkt werden, ergänzt der Landesvorsitzende des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. (BVHNO).
Ärztliche Zweitmeinung – Anspruch zukünftig auch vor geplanter Entfernung der Gallenblase
In Deutschland wird jährlich bei ca. 200 000 Patientinnen und Patienten die Gallenblase entfernt – das ist deutlich mehr als im europäischen Vergleich. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat beschlossen, dass gesetzlich Versicherte künftig auch vor einer geplanten Gallenblasenentfernung (Cholezystektomie) Anspruch auf eine zweite ärztliche Meinung haben. Die sogenannten Zweitmeiner prüfen, ob die empfohlene Operation auch aus ihrer Sicht medizinisch wirklich notwendig ist. Zudem beraten sie die Versicherten zu möglichen Behandlungsalternativen.
Expertise von Pflegewissenschaftlerin der FH Münster gefragt
Die Verbesserung pflegerischer Versorgungsqualität mitzugestalten – das ist immer schon ein besonderes Anliegen für Prof. Dr. Christiane Knecht, Hochschullehrerin mit dem Schwerpunkt Akutpflege am Fachbereich Gesundheit der FH Münster. Seit vielen Jahren engagiert sie sich bereits in Wissenschaft und Praxis für die Entwicklung und Einführung von Expertenstandards in der Pflege. Aufgrund ihrer ausgewiesenen pflegewissenschaftlichen und fachlichen Expertise ist sie nun in den Lenkungsausschuss des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) berufen worden.
Stark-Watzinger: 95 Prozent der Bevölkerung besitzen Antikörper gegen Corona
Am 13. Oktober wurden die Zwischenergebnisse der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten IMMUNEBRIDGE-Studie zum Immunisierungsgrad in der Bevölkerung gegen SARS-CoV-2 veröffentlicht. Die Studie wird im Rahmen des Netzwerks Universitätsmedizin durchgeführt.
Mit Künstlicher Intelligenz therapierelevantes, onkologisches Wissen erzeugen
Die Nutzung der Daten aus klinischen Krebsregistern als Grundlage für die Abbildung der Routineversorgung wird seit langem angestrebt – sowohl von klinisch tätigen Ärztinnen und Ärzten, als auch von Forschenden, von der Politik und gesundheitspolitischen Initiativen wie der Dekade gegen Krebs oder dem Nationalen Krebsplan. Im September 2022 ist nun das Verbundprojekt onkoFDZ (Krebsforschungsdatenzentrum) gestartet, das Lösungen zu diesem Ziel liefern soll. Unter der Federführung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren e.V. (ADT) und des Zentrums für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV) der Medizinischen Fakultät der TU Dresden und des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden engagieren sich hier insgesamt 16 Partner.
Die Behandlung von chronischen Wunden braucht evidenzbasierte Forschung
Von chronischen Gewebedefekten wie Unterschenkelgeschwüren oder schlecht heilenden Wunden beim Diabetischen Fußsyndrom sind in Deutschland mehr als 2,7 Millionen Menschen betroffen. Das Abheilen dieser Wunden wird häufig durch eine Gefäßerkrankung verhindert, die bei der Behandlung unbedingt frühzeitig berücksichtigt werden sollte. Auch wenn Hausärzt:innen die Erstdiagnose und Behandlung chronischer Wunden nach bestem Gewissen durchführen, erfolgt eine rechtzeitige Überweisung an Gefäßspezialist:innen in der Regel zu spät. Die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin e.V. (DGG) fordert daher klare Behandlungsempfehlungen und evidenzbasierte Leitlinien – diese können dazu beitragen, dass mehr Betroffene Zugang zu einer individuell angepassten, hochwirksamen Therapie erhalten. Auf der Online-Pressekonferenz anlässlich der Dreiländertagung am 19. Oktober berichtet Professor Dr. med. Ewa Stürmer über die Ursachen und Folgen der unzureichenden Studienlage in der Wundversorgung.
Innovationsfonds-Projekt zeigt: Zertifizierte onkologische Zentren behandeln besser – Erkenntnisse sollen in die Versorgung einfließen
Krebserkrankungen sind die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Eine Behandlung an zertifizierten onkologischen Zentren kann die Überlebenschancen für Patientinnen und Patienten jedoch deutlich erhöhen. Dies konnte das Versorgungsforschungsprojekt "WiZen – Wirksamkeit der Versorgung in onkologischen Zentren" anhand umfangreicher Datenauswertung belegen und überzeugte damit den Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA). Auch das Verknüpfen verschiedener Datensätze im Projekt – Daten der gesetzlichen Krankenversicherung und Registerdaten – stufte der Innovationsausschuss als wegweisend für weitere Forschungen ein.