Therapieziel antihypertensiver Behandlung und Teilnahme an integrierten Versorgungsprogrammen
http://doi.org/10.24945/MVF.01.15.1866-0533.1971
Abstract
Background: Der Beitrag untersucht, inwiefern Integrierte Versorgungsprogramme, genauer Disease-Management-Programme, zu einer Verbesserung der Qualität in der Patientenversorgung führen. Ziel der Studie ist es, eine kassen-, programm- und regionsunabhängige quantitative Analyse von Qualitätseffekten von Patienten von DMP-Programmen und solchen der Regelversorgung durchzuführen.
Methoden: Daten aus der repräsentativen Disease Analyzer-Datenbank von IMS Health wurden für die Studie verwendet. Eingeschlossen wurden Patienten, die eine gesicherte Hypertonie-Diagnose aufweisen und in der Zeit zwischen Januar 2010 und Dezember 2012 mit einer antihypertensiven Therapie begonnen haben. Die primäre Zielgröße der Studie war die Veränderung der Blutdruckwerte nach mindestens sechs Monaten antihypertensiver Behandlung. Zur Bewertung dieser Zielgröße wurde der Anteil der Patienten mit einem Blutdruck von unter 140/90 in der Zeit zwischen Tag 183 und Tag 365 nach Behandlungsbeginn (Indexdatum) ermittelt. Um Störfaktoren zu beseitigen, wurde ein One-To-One-Matching basierend auf einem Propensity-Score durchgeführt.
Ergebnisse: 1.317 Patienten mit Teilnahme am integrierten Versorgungsprogramm (IVP) und 1.317 Patienten ohne Teilnahme standen nach dem Propensity-Score-Matching für weitere Analysen zur Verfügung. In beiden Gruppen waren Patienten sehr ähnlich im Bezug auf demographische Variablen sowie antihypertensive Therapie. Der Anteil der Patienten mit Blutdruckwerten <140/90 nach einem Behandlungsjahr betrug 33,6% in der Gruppe der IVP-Teilnehmer und 22,7% bei den Patienten, die nicht an einem solchen Programm teilnahmen (p<0,0001). Die Chance, das Behandlungsziel zu erreichen, war in der Gruppe der Patienten, die an einem Disease-Management-Programm teilnahmen, signifikant höher (OR: 1,73; 95% KI: 1,45-2,05).
Schlussfolgerung: Es zeigt sich, dass Teilnehmer von DMP-Programmen eine signifikant bessere Chance haben, das Therapieziel zu erreichen. Damit kann ein positiver Effekt von Integrierten Versorgungsprogrammen auf die Qualität festgestellt werden.
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Improved blood pressure control is associated with a participation on integrated health care program
This study examines the extent to which Integrated Care Programs, i.e. Disease Management Programs, lead to an improvement in the quality of patient care. The aim of the study is to carry out a quantitative analysis of differences in quality between patients participating in Disease Management Programs (DMPs) and patients receiving regular care, regardless of health insurance status, program, or region.
The study used data from the representative IMS Disease Analyzer database. It included patients with a confirmed diagnosis of hypertension who started antihypertensive therapy in the period between January 2010 and December 2012. The primary dependent variable of the study was the change in blood pressure after at least six months of antihypertensive treatment. To assess this variable, we determined the proportion of patients with a blood pressure of below 140/90 in the period between day 183 and day 365 after initiation of treatment (index date). In order to eliminate confounding factors, we performed one-to-one matching based on a propensity score.
The study shows that DMP participants have a significantly better chance of achieving the therapy goal. Thus, it can be established that integrated health care programs have a positive effect on quality..
Keywords
integrated health care, disease management program, quality and cost effects, hypertension, blood pressure
Prof. Dr. habil. Lilia Waehlert , Prof. Dr. Karel Kostev
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Zitationshinweis Waehlert, L., Kostev, K.: "Therapieziel antihypertensiver Behandlung und Teilnahme an integrierten Versorgungsprogrammen"; in: "Monitor Versorgungsforschung" (MVF) 01/15, S. 38-42); doi: 10.24945/MVF.01.15.1866-0533.1971