Versorgungssituation von Patienten mit chronischer Koronarer Herzkrankheit (KHK)
Abstract
Der demografische Wandel und eine Verstädterung der Bevölkerung stellen ländliche, strukturschwache Regionen vor große Herausforderungen. In der Gesundheitsversorgung führt dies zu ausgeprägten regionalen Unterschieden mit einem Nebeneinander von (drohender) Unterversorgung einerseits und Überkapazitäten andererseits. Im aktuellen Gutachten 2014 zur bedarfsgerechten Versorgung nimmt der Sachverständigenrat eine Analyse der Versorgungssituation vor und schlägt ein Bündel von Steuerungsmaßnahmen zum Abbau von Unter- und Überversorgung vor. Hierzu zählen ein Landarztzuschlag für niedergelassene Ärzte in unterversorgten Regionen und der vermehrte Aufkauf von freiwerdenden Arztsitzen in überversorgten Regionen. Empfehlungen zur nachhaltigen Förderung der Allgemeinmedizin zielen auf eine Stärkung der Primär- und Grundversorgung und damit auf die Sicherstellung eines leis-tungsfähigen Gesundheitssystems. Perspektivisch sollte die Bedarfsplanung populationsorientiert weiterentwickelt werden. Für die stationäre Versorgung empfiehlt der Rat, die Sicherstellungszuschläge rechtssicher auszugestalten und zugleich Überkapazitäten maßvoll abzubauen. Die dreigliedrige Notfallversorgung könnte durch eine Integration der Leistungen und eine zentrale Koordinierung an Effizienz gewinnen. Im Bereich der Pflege sollte die Profession der Pflegenden durch eine gezielte Qualifizierung und Übernahme neuer Aufgaben aufgewertet werden und der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff unverzüglich umgesetzt werden. Gerade im ländlichen Raum liegt Potenzial in innovativen sektorenübergreifenden Versorgungsmodellen. Der Rat entwirft hier das umfassende Modell von lokalen Gesundheitszentren für Primär- und Langzeitversorgung.
Needs-based Health Care in Rural Regions - Analyses and Recommendations of the Advisory Council
Demographic change and a process of urbanisation present challenges for less well-developed, rural regions. In health care, this leads to pronounced regional differences with (the risk of) underprovision on the one hand and overcapacity on the other hand. In the latest report 2014, the Advisory Council analyses the health care situation and recommends a number of measures to remedy under and overprovision. These include a country doctor allowance paid to physicians in regions at threat of underprovision as well as an increased purchase of vacant medical practice places. Furthermore, the Council recommends to strengthen general-practitioner provided health care. As regards inpatient care, the Council proposes to create legal certainty for service guarantee fees and to moderately reduce overcapacity. The tripartite emergency care could become more efficient through an integration of services and central coordination. The nursing profession should be made more attractive by specific qualification measures and by opportunities to take over new responsibilities. The new definition for the need for long-term care is to be introduced without delay. Particularly in rural regions there is potential in cross-sectoral health care provision. In this context, the Advisory Council presents a comprehensive model of local health centres for primary medical and long-term care.
Keywords
health care in rural regions, provision planning, under and overprovision, hospital financing, emergency care, long-term care, Advisory Council.
Dr. Constanze Lessing, David Herr
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Zitationshinweis Lessing, C, Herr, D.: "Bedarfsgerechte Versorgung in ländlichen Regionen - Analysen und Empfehlungen des SVR Gesundheit" (MVF) 01/15, S. 27-31)