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Stand, Defizite und Herausforderungen der Versorgung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit

31.03.2015 16:20
Jeder fünfte hausärztlich versorgte Patient im Alter von über 65 Jahren in Deutschland leidet an einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) (Diehm et al 2009). Als eine chronische, langsam progrediente Erkrankung, die in Stadien verläuft, ist sie meist Folge einer Manifestation der Atherosklerose an den Bein-versorgenden Arterien. Die Atherosklerose ist eine Systemerkrankung und eine der wichtigsten Ursachen für kardiovaskuläre Erkrankungen und Todesfälle in den westlichen Industrienationen (Barrows et al 2009). Im Verlauf der pAVK kann es zu deutlichen Einschränkungen der Mobilität, Belastungsfähigkeit und Lebensqualität der Patienten kommen. Eine gefürchtete Spätfolge ist die Amputation (DGA 2009).

http://doi.org/10.24945/MVF.03.15.1866-0533.1900

Abstract
Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist eine Zunahme der Prävalenz der peripher arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) in der älteren Bevölkerung zu erwarten. Aktuell leiden 20 % der über 65-jährigen Hausarztpatienten an dieser vaskulären Erkrankung. Multimorbide, betagte Patienten mit einem hohen kardiovaskulären Risikoprofil benötigen eine adäquate Sekundärprävention auf allen Ebenen des Gesundheitssystems. Kostenträger und Leistungserbringer stehen vor beträchtlichen Herausforderungen. Ziel des Artikels ist, Stand und Defizite der Versorgung von Patienten mit pAVK in Deutschland zu analysieren und daraus Impulse für eine zukünftige optimierte pAVK-Versorgung abzuleiten. Der Fokus liegt hierbei auf der Arzneimittelversorgung im ambulant-ärztlichen Setting sowie auf der Inanspruchnahme invasiver Leistungen im Krankenhaus. Verfügbare Studiendaten zur medikamentösen Sekundärprävention geben Hinweise auf eine Unterversorgung im Bereich des pAVK- und Risikofaktorenmanagements. Im stationären Setting sind die Häufigkeit der Majoramputationen und ebenso die Mortalität nach diesen Eingriffen in den vergangenen Jahren rückläufig, jedoch weiterhin hoch. Zu den wichtigsten Herausforderungen der zukünftigen pAVK-Versorgung zählen die flächendeckende Umsetzung von pAVK-Früherkennungsmaßnahmen sowie die Durchführung von Studien zur Evidenz der invasiven Therapieverfahren im Hinblick auf die entsprechenden pAVK-Stadien. Weiterhin ist die Auseinandersetzung von besonderer Bedeutung, wie angesichts der Multimorbidität der pAVK-Patienten eine (alters)adäquate und evidenz-basierte Therapie realisiert werden kann.

State of health care for patients with peripheral artery disease (PAD)
In the light of current demographic trends we can expect a significant increase in the prevalence of peripheral artery disease (PAD). Currently, this vascular disease concerns more than 20 % of primary care patients 65 years old and older. Multimorbid and older patients with high-profile cardiovascular risk factors need adequate secondary prevention on all health care levels. Health care providers and health insurances thus face considerable future challenges. The goal of the study was to analyze the current state of PAD treatment in Germany and its deficits, and to identify future needs and paths towards an optimized PAD treatment. The article focuses on pharmaceutical outpatient treatment as well as invasive inpatient measures. The available data on pharmaceutical secondary inpatient prevention hints towards an undertreatment in the field of PAD and risk factor management. As for the inpatients, we observe a decrease in major amputations and undertreatment inpatients subsequent morbidity. Major challenges of future PAD treatment are the implementation of nationwide effective screenings for the early detection of PAD and, in the field of invasive therapies, the realization of further studies for more evidence of these measures regarding relevant PAD stages. Furthermore, there is the need to discuss age-sensitive and evidence-based treatment of PAD patients in the light of their multimorbidity.

Keywords
Peripheral artery disease, age, multimorbidity, health care, demographic change, amputation, revascularization

Susann Behrendt, M.A , Dr. med. Miriam Kip, MPH , Hans-Holger Bleß, Apotheker

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Zitationshinweis : Behrendt, S., Kip, M., Bleß, H..: "Stand, Defizite und Herausforderungen der Versorgung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit" (MVF) 03/15, S. 55-62); doi: 10.24945/MVF.03.15.1866-0533.1900

 

Ausgabe 03 / 2015

Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

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