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Behandlungsverlauf bei Endoprothese-Implantation

31.03.2015 16:20
Es ist davon auszugehen, dass aufgrund der demografischen Entwicklungen, der zunehmenden Mobilität im Alter sowie der steigenden Anzahl adipöser Menschen, die Arthrosen und damit auch die Implantation von Knieendoprothesen in den nächsten Jahren noch weiter zunehmen wird (Großschädl/Stronegger 2013; Weinstein et al. 2013; König/Kirschner 2003). Bei der Knieendoprothetik handelt es sich um ein hoch standardisiertes Verfahren, das gut dazu geeignet ist, anhand eines Behandlungspfades abgearbeitet zu werden. Durch die Implementierung von klinischen Behandlungspfaden konnte eine Verbesserung des Ablaufs erreicht werden, welcher mitunter dafür verantwortlich ist, dass die Revisionsrate und Verweildauer bei Knieprotheseimplantationen kontinuierlich vermindert wurde (Loftus et al. 2014; König/Kirschner 2003; Lüring et al. 2010). Der Nutzen, den Behandlungsverlauf bei Knieendoprothese darzustellen und sich in der Praxis daran zu orientieren, liegt vor allem darin, dass dadurch eine strukturierte Versorgung der Patienten sichergestellt werden kann (Lüring et al. 2010). Die Analyse spezifischer Routinedaten anhand eines adaptierten Behandlungspfades ermöglicht es, Potenziale im Behandlungsverlauf zu identifizieren und eröffnet Verbesserungsmöglichkeiten im Sinne eines besseren Therapieergebnisses [Graf/Hofmann 2003; Wirth 2003]. Die wichtigste Datenquelle der Versorgungsforschung in Österreich bilden Routinedaten der sozialen Krankenversicherungsträger. Wenn die Daten gut aufbereitet werden, ist es anhand deren Analyse möglich, Transparenz hinsichtlich Trends und Kosten in der Versorgungsforschung sowie Basiswissen für die Versorgungsplanung zu schaffen (Pfaff et al. 2011; Howell et al. 2009).

http://doi.org/10.24945/MVF.03.15.1866-0533.1989

Abstract
Ziel dieser Studie war die Darstellung des Behandlungsverlaufs zu Kniegelenks-endoprothetik basierend auf Routinedaten der österreichischen Sozialversicherungsträger. Zur Datenanalyse wurden pseudonymisierte Abrechnungsdaten für die Jahre 2006/2007 aus dem ambulanten Bereich sowie Leistungs- und Diagnosedaten aus dem stationären Bereich herangezogen. Die Studienpopulation (n = 10.947) umfasste Personen, denen zwischen 1. Juli 2006 und 30. Juni 2007 eine Kniegelenksendoprothese implantiert wurde. Spezifisch definierte Versorgungsleistungen vor und nach Operation sowie während des stationären Aufenthaltes wurden ausgewertet. Ambulante Leistungen wurden aus der Meta-Honorarordnung ausgewählt. Für den Behandlungsverlauf konnten folgende vier Phasen definiert werden: Präoperative Phase, Kniegelenksoperation, Nachsorge und Rehospitalisierung. Die Darstellung der Rehabilitation war aus Datengründen nicht durchführbar. Die verwendeten Routinedaten eignen sich zur Abbildung des Behandlungsverlaufs zu Knieendoprothetik bedingt. Für die Versorgungsforschung in Österreich konnten dennoch wichtige Erkenntnisse gewonnen und Empfehlungen zur Verbesserung der Datensituation abgeleitet werden.

Care pathway for knee arthroplasty – Analysis based on administrative data from social insurance in Austria
The study aim was to describe the care pathway for knee arthroplasty based on administrative data from the Austrian Social Security Institutions. Pseudonymous statutory health insurance data for the years 2006/2007 in outpatient, and performance and diagnostic data from the inpatient setting were used. The study population (N = 10,947) consisted of individuals who had a knee arthroplasty between July 1, 2006 and June 30, 2007. Defined services prior and after surgery as well during the inpatient stay were investigated. Four phases could be defined for the care pathway: Preoperative phase, knee surgery, aftercare and rehospitalization. The presentation of the rehabilitation was not feasible for data reasons. The administrative data used are limited to represent the course of treatment for knee arthroplasty. Nevertheless important insights for health services research in Austria and recommendations to improve the data situation could be derived.

Keywords
knee arthroplasty, care pathway, administrative data, health services research, Austria

Dr.in scient. med. Franziska Großschädl, BSc, MSc , ao. Univ. Prof.in Dr.in med. univ. Éva Rásky, MME, MSc (Geriatrie)

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Zitationshinweis : Großschädl, F., Rásky, E.: "Behandlungsverlauf bei Endoprothese-Implantation" (MVF) 03/15, S .63-67); doi: 10.24945/MVF.03.15.1866-0533.1989

 

Ausgabe 03 / 2015

Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

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