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Eine Frage der Datenqualität und des Vertrauens

31.03.2015 14:00
Die „Qualitätsorientierung aus Sicht der Politik und Selbstverwaltung“, die beim MVF-Fachkongress „Qualität 2015“ am Vormittag (s. MVF 02/15) diskutiert wurde, ist die eine, die übergeordnete Ebene. Die andere, vielleicht wichtigere ist jene, auf der Qualität stattfindet, auf der Qualität gemacht wird: das ist die Ebene der Ärzteschaft und die der Krankenhäuser (wobei innerhalb des SGB V die Pflege außen vorgelassen wird). Dieser Themenblock stand am Nachmittag des MVF-Kongresstages in der Berliner Bertelsmann-Repräsentanz an, wobei nach den Vorträgen wie immer lang und kontrovers diskutiert wurde.

>> Priv.-Doz. Dr. med. Lutz Fritsche von der Paul Gerhardt Diakonie machte mit seinem Vortrag „Sichtweise Krankenhäuser: Qualitätsorientierung und Vergütung - Anspruch und Wirklichkeit“ den Anfang. Dabei stellte der Geschäftsführer von zehn Krankenhäusern gleich von Beginn an klar, dass es „kein Gebiet gibt, auf dem so viel dummes Zeug geredet wird wie in der Qualitätsdebatte“. Um diese zu vermeiden sei eine Begriffsklärungen wichtig Performance, zu förderst die des „Pay for Performance“, das richtig ins Deutsche übersetzt, zum einen „Durchführung“, zum anderen „Leistung“ bedeuten könne, was im englischen wieder in zwei Begriffe gefasst werde: in Pay for Process und Pay for Outcome. Für Krankenhäuser ist diese Grundentscheidung, worüber wir eigentlich reden, ganz wichtig: „Sprechen wir über Pay for Performance, das heißt, über die Möglichkeit, mehr Geld zu bekommen, wenn wir irgendwas besser machen oder so machen wie derjenige, der das Geld hat, es gerne hätte?“ Oder ginge es, so Fritsche darum, eine Rabattaktion zu starten? „Aus meiner Erfahrung muss ich es Ihnen sagen, dass viele Ansinnen, die ich bis jetzt erlebt habe, in erster Linie darum gingen, Rabatte zu bekommen,“ erklärte Fritsche: „Einfach das, was man schon gemacht hat, ein bisschen billiger.“
Fritsche fordert darum mehr Ehrlichkeit in der Diskussion: „Geht es eher darum, die Krankenhäuser, die nicht so gut sind, zu bestrafen?“ Oder: „Wollen wir denjenigen, die eigentlich alle relativ schlecht sind, helfen, besser zu werden?“ Sei diese Grundsatzunterscheidung einmal gefällt, wäre zu diskutieren, ob der Pay-for-Performance-Ansatz hier wirksam sein könne. Der aktuellste Cochrane Review zum Nutzen von Pay for Performance zeige, dass Pay-for-Process normalerweise hilfreich sei, da es sich positiv auf Zuweisungen auswirke. Das fänden allerdings nur die Amerikaner gut, in Deutschland werde den Krankenhäusern gleich vorgeworfen, sie würden zu viele Patienten aufnehmen.
Und mit Pay for Performance könnten die Verordnungskosten beeinflusst werden. Fritsche: „Das kennen wir aus dem deutschen niedergelassenen Bereich, das funktioniert.“ Doch gebe es überhaupt keine Evidenz dafür, dass man mit Pay for Performance systematisch Mediziner dazu bringen könne, sich leitliniengerechter zu verhalten, als sie dies ohnehin schon tun. Für ihn lautet der zentrale Satz dieses Cochrane Reviews, dass es keine Evidenz dafür gebe, dass finanzielle Anreize in irgendeiner Weise Patientenoutcomes, also die Ergebnisqualität verbessern. Fritsche: „Jetzt könnte ich eigentlich schon aufhören mit meinem Vortrag.“
Doch was wäre, sinniert Fritsche dennoch weiter, wenn es diese angenommene Evidenz gäbe? Wenn eines Tages von der Wissenschaft nachgeliefert würde, ob sich tatsächlich Verhaltensweisen ändern, wenn man finanzielle Anreize setzt, indem Honorierung oder Vergütung geändert wird. Frische: „Dabei muss es gar nicht um Geld gehen, denn Mediziner sind sehr stark durch das öffentliche Ansehen beeinflussbar.“ Public Reporting sei für Mediziner ein viel wichtigerer Anreiz, als ein paar Euro mehr, was durchaus untersucht sei und auch seiner Wahrnehmung entspräche. Obwohl es
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Ausgabe 03 / 2015

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