Individuelle Gesundheitsleistungen und IGeL-Monitor
http://doi.org/10.24945/MVF.03.15.1866-0533.1902
Abstract
In Arztpraxen werden Patienten in zunehmendem Maße Individuelle Gesundheits-Leistungen angeboten, die vom gesetzlich Krankenversicherten selber zu zahlen sind. Jeder zweite Versicherte hat bereits IGeL-Leistungen angeboten bekommen. In rund drei Viertel der Fälle sind die Leistungen realisiert, so dass von einem aktuellen Marktvolumen von rund 1,14 Mrd. Euro auszugehen ist. Mit dem Marktwachstum wächst auch der Bedarf an unabhängigen, Informationen. Diesen Bedarf begegnet der IGeL-Monitor, in dem evidenzbasierte und laienverständliche Bewertungen häufig angebotener IGeL-Leistungen veröffentlicht werden. Der IGeL-Monitor hat inzwischen 34 IGeL-Leistungen bewertet. Das Ergebnis ist ernüchternd.4 IGeL werden, basierend auf der Abwägung von Nutzen und Schaden, mit „negativ“ und 12 mit „tendenziell negativ“ bewertet. 13 IGeL schnitten mit „unklar“ ab und nur 4 mit „tendenziell positiv“. Vor diesem Hintergrund dieser schlechten Bewertungen ist ein kritischer Umgang mit IGeL-Leistungen angezeigt. Die Ärzte sind aufgefordert, IGeL-Leistungen zurückhaltender und unter Einhaltung von Regeln anzubieten. Die Patienten sind in ihrer Entscheidungsautonomie zu stärken und die Politik ist gefordert, den Rahmen für diesen Markt im Interesse des Patientenschutzes neu zu justieren.
Individual out-of-pocket healthservices and IGeL-Monitor
Health-care providers increasingly offer individual out-of-pocket health services (in German: Individuelle Gesundheits-Leistungen (IGeL)) to patients who have statutory health insurance. Every other has ever been faced with out-of-pocket health services. About a quarter of the patients accept these additional services, which means a market volume of about 1.14 Mrd. Euro. The growing market affects people’s information needs especially with regard to independent information. For this purpose IGeL-Monitor provides evidence-based and easily understandable assessments of frequently offered out-of-pocket health services. Currently 34 assessments are available. The results are sobering: Regarding benefits and harms 4 IGeL were assessed as “negative” 12 as “negative by trend”. 13 IGeL were assessed as “unclear” and only 4 as “positive by trend”. Against the background of these assessments a critical use of out-of-pocket health services seems to be appropriate. Health-care providers should be more cautious in offering these services bearing in mind the existing regulations. Patients should be empowered to make informed decisions on health questions. It is an important task for politicians to manage the IGeL-market with a view to achieving high protection for patients.
Keywords
Individual Out-of-pocket Health Services, Informed Decision Making, Patient Autonomy, Consumer Health Information, Evidence-based Medicine, Health Expenditures, Statutory Health Insurance, Health Policy
Dr. Peter Pick , Dr. Michaela Eikerman
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Zitationshinweis : Pick, P., Eikermann, M. "Individuelle Gesundheitsleistungen und
IGeL-Monitorn" (MVF) 03/15, S. 44-48); doi: 10.24945/MVF.03.15.1866-0533.1902