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„Externe Evidenz ist genauso wichtig wie interne“
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Der Onkologe und Internist Prof. Dr. Franz Porzsolt wird bei den Einen als Nestbeschmutzer angesehen, bei den Anderen als kritischer Geist, weil er kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn die von ihm so hochgeschätzte Evidenzbasierte Medizin seiner Meinung nach unzulässig verkürzt wird auf Randomisation. Man muss nicht immer seiner Meinung sein, doch hat er sicher recht, wenn er sagt, „dass jede Wissenschaftsrichtung interne Kritik braucht, um ernst genommen zu werden“. Das gilt umso mehr, wenn Vertreter von Institutionen eine Generalkritik an Registern zu üben versuchen, ohne dabei so manche Unzulänglichkeiten der RCT zu erwähnen (s. S. 16). Das hingegen tut Porzsolt in diesem Interview, um in „Monitor Versorgungsforschung“ eine offene, sicher auch kontroverse Fachdiskussion zu eröffnen, mit dem erklärten Ziel, zu einem besseren Verständnis und Umgang mit dem eigentlich „recht umfangreichen Werkzeugkasten der EBM“ zu kommen.
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Kurzfassungen 2017
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MVF 03/17
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Aufruf zur differenzierteren Betrachtungsweise
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„Wenn belastbare Evidenz für Nutzen und Schaden medizinischer Verfahren benötigt wird, und relevante Entscheidungen mit Auswirkungen auf Patientensicherheit und Ökonomie zu treffen sind, können medizinische Register aus prinzipiellen methodischen Gründen und mangels Verfügbarkeit und Qualität auch praktisch keine ausreichend sichere und verlässliche Informationsgrundlage bieten“, schreibt ein Autorenteam rund um IQWiG-Leiter Prof. Dr. Jürgen Windeler im „Deutschen Ärzteblatt“ (16/2017). Dem widersprach das Deutsche Netzwerk Versorgungsforschung (DNVF) auf seiner 22. Mitgliederversammlung in Berlin.
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Kurzfassungen 2017
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MVF 03/17
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Zukunftsstrategien gegen „Stadt, Land, Kluft“
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Nach dem Eingangsreferat von Ministerialdirektor Dr. Ulrich Orlowski (BMG), der das Thema „Regionalität – Das neue Paradigma der Versorgung“ erläuterte, wurde auf dem MVF-Kongress „Regionale Versorgung“ klar, dass Regionalität schon bei dem Thema beginnt, wie es definiert wird und jenseits jedweder Qualitätsdimension der Erfolg aller Projekte vor allem davon abhängig sein wird, wie schnell die Finanzierungsfrage geklärt ist (s. MVF 02/17). Zu diesen Themenfeldern führte ein vielschichtiges Vortragsprogramm durch die Themenfelder Analyse, Modellprojekte und Translation.
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Kurzfassungen 2017
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MVF 03/17
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26 Anträge aus 5 Themenfeldern
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Der beim G-BA angesiedelte Innovationsausschuss hat 26 geförderte Projekte zu der in 2016 ausgeschriebenen zweiten Welle der neuen Versorgungsformen bekannt gegeben. Damit wurde mit einem Teil der für 2017 für die neuen Versorgungsformen zur Verfügung stehenden 225 Millionen Euro rund ein Viertel der beantragten Projekte gefördert: Eingereicht wurden ingesamt 107 Anträge mit einem Gesamtfördervolumen von 485 Millionen Euro.
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Kurzfassungen 2017
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MVF 03/17
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Erhalt von Extremität, Mobilität und Lebensqualität
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Der Innovationsfonds fördert nur solche Projekte, die nach der positiven Evaluation in die Regelversorgung überführt werden können. Doch gibt es viele Projekte, die bereits in Selektivverträgen realisiert sind und die eine nachgewiesene positive Wirkung auf die Versorgung der Patienten haben. Da stellt sich die Frage: „Wie können auch solche Innovationen flächendeckend in der Regelversorgung realisiert werden?“ Mit Antworten darauf beschäftigen sich die „Translations-Konferenzen“, die von „Monitor Versorgungsforschung“ gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Integrierte Versorgung im Gesundheitswesen e.V. (DGIV) und der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin auf dem Campus Wilhelminenhof der HTW stattfinden, wobei immer ein evaluiertes Projekt im Mittelpunkt steht. Thema Nummer 1: das „Versorgungsprogramm Diabetisches Fußsyndrom“ im Rahmen eines Add-on-Vertrags nach § 73c SGB V zwischen der AOK Nordost und 26 niedergelassenen Ärzten im Berliner Raum.
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Kurzfassungen 2017
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MVF 03/17
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Forschung mit hoher Relevanz
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Die erst 1973 gegründete Carl von Ossietzky Universität gehört zu den jungen Hochschulen Deutschlands. Das Gründungsspektrum Sprach-, Kultur- und Geisteswissenschaften über Erziehungs-, Kunst- und Musikwissenschaften bis hin zu Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie der Mathematik und der Informatik wurde 2012 um die Fakultät für Medizin- und Gesundheitswissenschaften ergänzt. Im Rahmen dieser neuen Fakultät entsteht ein derzeit mit fünf Professoren besetztes Department für Versorgungsforschung, das in seiner Zusammensetzung die methodische Interdisziplinarität dieses Forschungsbereichs – aber auch den Anspruch der Universität selbst, nämlich mit interdisziplinärer Spitzenforschung und Lehre Antworten auf die großen Fragen der Gesellschaft im 21. Jahrhundert zu finden – widerspiegelt. Eine der Abteilungen des Departments – nämlich die für Ambulante Versorgung und Pharmakoepidemiologie – wird von Prof. Dr. Falk Hoffmann geleitet: Er hat seinen Lehrstuhl im Dezember 2014 übernommen und ist damit einer der jüngsten Versorgungsforschungs-Professoren Deutschlands.
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Kurzfassungen 2017
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MVF 03/17
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Grundsätze für die Qualitätsdiskussion der Zukunft
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Auf dem 5. DNVF-Forum Versorgungsforschung stand das Thema „Quality Improvement im Gesundheitswesen von morgen“ im Fokus. Diskutiert wurde, mit welchen zukunftsfähigen Konzepten und Instrumenten es gelingen kann, Qualität nicht nur in den Fokus zu stellen, sondern zu einer wahren „Qualitätsoffensive“ zu kommen.
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Kurzfassungen 2017
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MVF 03/17
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Wo unzureichende Versorgung stigmatisiert
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„Auch das Vorenthalten einer suffizienten Therapie kann stigmatisierendes Verhalten sein.“ Mit diesem Leitsatz brachte Prof. Dr. Ulrich Mrowietz, Leiter des Psoriasis-Zentrums an der Abteilung Dermatologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, die Kernbotschaft der diesjährigen Pressekonferenz zum Welt-Psoriasistag 2018 auf den Punkt. Denn der von Dr. Ralph von Kiedrowski, dem kommissarischen Präsident des Berufsverbandes BVDD e.V, eingeforderten „stringenten Umsetzung des WHO-Appells gegen Stigmatisierung“ könne – so Mrowietz weiter – man „am besten begegnen, wenn man die Psoriasis nicht mehr sieht“. Oder fast nicht mehr. Bloßes Wunschdenken? Mitnichten, es kommt leider nur darauf an, wo man in Deutschland wohnt.
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Kurzfassungen 2018
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MVF 06/18
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Deutschland steht mit der ePA fast ganz hinten
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Wo stehen einzelne europäische Länder bei der Implementierung einer Patientenakte (ePA)? Dieser Frage ging das Institut für angewandte Versorgungsforschung (inav) im Auftrag der Stiftung Münch nach. In der Publikation „European Scorecard zum Stand der Implementierung der elektronischen Patientenakte auf nationaler Ebene / Erstes Update 2018“ wird nun einmal mehr deutlich: Deutschland steht im Hinblick auf die ePA schlecht da – im Gegensatz zu den skandinavischen Ländern.
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Kurzfassungen 2018
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MVF 06/18
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Der Mensch und das System
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Zum vierten Mal fand das Symposium „Endpunkte in der Onkologie: Impulse für die zukünftige klinische Forschung und Nutzenbewertung“ statt. „Impulse zu setzen und die Diskussion in Gang zu halten“ war und ist laut Wolfgang van den Bergh, Chefredakteur der Ärzte Zeitung und Direktor Nachrichten und Politik von Springer Medizin – dem Veranstalter des Symposiums – das Ziel der von Pfizer und MSD gesponserten fachlichen Zusammenkunft in Berlin. Es wurden nicht nur neue Erkenntnisse im Kontext der Endpunktdiskussion erörtert, sondern in diesem Jahr ganz besonders deutlich gemacht, wie weit doch die Betrachtungsweise von Individuum und System auseinanderliegen, vielleicht sogar weiter denn je.
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Kurzfassungen 2018
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MVF 06/18